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Körperliche Aktivitäten stiften vielfältigen Nutzen. Sie stellen die Gesundheit wieder her und erhalten sie, dienen also sowohl der Prävention als auch der Rehabilitation. Untersuchungen in verschiedenen Industrienationen zeigen jedoch, dass trotz vielfältiger positiver Effekte nur etwa zehn bis zwanzig Prozent der erwachsenen Bevölkerung in einem gesundheitsprotektiven Sinne körperlich aktiv sind. Dies gilt es zu steigern. Aber wie anfangen und wie gelingt es, körperliche Aktivitäten dauerhaft in den Alltag einzubauen? Wie kann dies Klienten, Kunden und Patienten vermittelt werden? Welche Hindernisse tauchen auf? Welche Programme gibt es, wie sehen diese aus und wie wirken sie? Wirken sie überhaupt? Auf alle diese Fragen geben Experten in dem vorliegenden Fachbuch eine Antwort.
Gegenstand des Buches ist der Zusammenhang zwischen einem körperlich-aktivem Lebensstil und der Gesundheit und wie diese verbessert werden kann. Dabei wird unter anderem der Zusammenhang von körperlicher Aktivität und anderen Gesundheitsverhaltensweisen untersucht, wie etwa Alkoholkonsum und Ernährungsweise. Ebenfalls wird der Frage nachgegangen, ob es Verhaltensweisen gibt, die dem Aufbau eines gesundheitsfördernden Lebensstil dienen. Die Macht der Gewohnheit wird genauso untersucht wie die Bedeutung der Lebensspanne für ein Sportprogramm. Auch psychologische Faktoren und Mechanismen spielen eine Rolle.
Anschließend werden Programme vorgestellt, die schon mit Erfolg angewandt wurden. Folgende Ebenen werden betrachtet: Gesamtbevölkerung, Kommune, Gruppe, Klinik, Arztpraxis oder Internet. Abschließend befassen sich drei Arbeiten mit dem MoVo-Programm ("Motivations-Volations-Programm"), welches in Freiburg entwickelt wurde. Das Programm ist bestimmt für erwachsene Personen jeden Alters und Geschlechts, die aus gesundheitlichen Gründen mehr Sport und Bewegung in ihren Alltag bringen möchten. Es bietet sich an für ambulante beziehungsweise teilstationäre, Einrichtungen, Gesundheitsprogramme von Krankenkassen, Volkshochschulen oder Schulen sowie für weitere Einrichtungen, in denen Programme zur Änderung des Sport- und Bewegungsverhaltens angeboten werden sollen.
Das vorliegende Fachbuch aus dem Bereich Sportpsychologie unternimmt in achtzehn Beiträgen von Autoren und Autorinnen aus Psychologie, Sportwissenschaft und Gesundheitswissenschaft den Versuch, den aktuellen Stand der Forschung zu diesem Themenkomplex im Überblick darzustellen. Entsprechend unterschiedlich ist die Herkunft sowie die Perspektive der Autoren und Autorinnen auf das Thema. Es beinhaltet sowohl eine grundlagenorientierte psychologisch-theoretische Sichtweise als auch anwendungsbezogene praktisch-interventive Blickwinkel. Die Autoren stellen ihre Thesen überzeugend dar und es gelingt ihnen gut einen Einblick in das Thema zu vermitteln. Der Reiz des Buches liegt gerade in der Zusammenführung dieser verschiedenen Herangehensweisen.
Die wissenschaftlich fundierten Beiträge enthalten jeweils eine Einführung in das Thema, eine Behandlung der Fragestellung unter Einbeziehung zahlreicher Quellen und Untersuchungen sowie eine abschließende Betrachtung. Eine ausführliche Literaturliste folgt jedem Beitrag. Das Gesagte wird neben dem Text in zahlreichen Tabellen und Grafiken anschaulich dargestellt.
Das Buch zeigt, dass bei einer Einführung eines körperlich-aktiven Lebensstiles viele Faktoren berücksichtigt werden müssen, um gute Gewohnheiten aufzubauen und gesundheitsschädigende aufzugeben. Auch das Alter der Zielgruppe spielt eine Rolle. Während junge Menschen lieber tanzen gehen oder Fußball spielen, zieht es ältere eher zum Wandern oder zur Gymnastik. All dies gilt es bei der Planung eines wirkungsvollen Programms zu berücksichtigen.
Da es sich um ein Fachbuch handelt, wird eher der professionell mit dem Thema arbeitende und ambitionierte Leser angesprochen. Das Buch ist jedoch in weiten Teilen allgemein verständlich geschrieben und damit auch für wissenschaftliche Laien und Praktiker gut zugänglich. Es richtet sich an Mediziner, Wissenschaftler, Körper- und Psychotherapeuten sowie Mitarbeiter in Institutionen und Organisationen im Gesundheits- und Sportbereich.