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 Die Wüsten Afrikas


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Gesamt +++++
Aufmachung
Bildqualität
Preis - Leistungs - Verhältnis


Von der Sahara im Norden Afrikas über die Wüsten des Rift Valley im Osten bis zur Kalahari und Namib im Süden führt dieser opulente Bildband des Fotografen und Diplom-Geographen Michael Martin. Doch zunächst stimmt ein Vorwort der west-afrikanischen Schriftsteller Malidoma und Sobonfu Somé auf Afrika ein. Auf den folgenden Seiten dann nimmt Michael Martin den Leser mit in "seine" Wüsten, deren Faszination ihn seit seinem siebzehnten Lebensjahr nicht verlassen hat. Auf mittlerweile über achtzig Reisen entstanden immer wieder neue wunderbare Fotos, wie auch sein letzter Band "Wüsten der Erde" beweist.

Jeder Wüste ist ein ganzer Abschnitt gewidmet. Dieser beginnt mit einem kurzen Essay von Michael Martin über die geographischen Begebenheiten, Tier- und Pflanzenleben und natürlich den Menschen, die in diesen unwirtlichen Gegenden mit ganz eigenem Reiz leben und trotzdem Kraft und Lebensfreude ausstrahlen. Dem folgen Fotos, bis auf wenige Ausnahmen von Michael Martin, die sich kaum beschreiben lassen. Weite Landschaften, Details, Aufnahmen von Menschen und ihren Lebensräume - in ein bis zwei Zeilen ist jedes Foto kurz erläutert. Arabische und Texte der Tuareg vervollständigen den Einblick in die jeweilige Kultur.

Die Wüsten kann man anhand der Landkarten am Ende des Buches den entsprechenden Regionen zuordnen. Hier finden sich auch Übersetzungen der Texte und ein Porträt Michael Martins.

Bücher über die Wüste und Afrika gibt es mittlerweile viele. Aber dieses Buch, dessen Erstauflage bereits 1998 im gleichen Verlag erschien, gehört ohne Zweifel immer noch zu den schönsten. Wer denkt, die Wüste besteht nur aus einer endlosen Einöde von sich aneinanderreihenden Sandbergen, wird hier eines Besseren belehrt. Was für ein Kaleidoskop an Farben und Formen!

Die vielfältigen Aufnahmen zeigen weite Landstriche ebenso wie geologische Besonderheiten. Dabei hat Martin offensichtlich eine Vorliebe für warmgoldene Stimmungen des späten Nachmittags. Aber dargestellt wird genauso die kühlblaue Atmosphäre in der frühen Morgenstunde mit Menschen, die sich tief in ihre Wolldecken eingewickelt haben. Es werden Landschaften gezeigt, die sich so nirgendwo anders finden lassen, schreibt der Autor. Einige erinnern an die Wüstenbilder der amerikanischen Malerin Georgia O´Keefe.

Bei den Porträts nimmt Martin oft einen interessanten tiefen Standpunkt ein. So wechselt plötzlich die Perspektive und der Betrachter findet sich unversehens in der Position desjenigen wieder, der interessiert betrachtet wird. Die intimen Aufnahmen der Menschen in ihren Zelten und Hütten, am Feuer und auf der Weide, geben einen guten Einblick in die jeweilige Kultur der Gegend. Michael Martin muss sehr vertraut und geschätzt sein, um solche Aufnahmen machen zu können.

Dabei arbeitet Michael Martin mit einer analogen Kamera und benutzt keinerlei Farb- und Verlaufsfilter und die Bilder werden auch nachträglich nicht digital bearbeitet. Exzellenter Druck und die Ausstattung sind beim Verlag Frederking & Thaler Programm. Es gibt sicherlich wohl nur wenige Leser, die sich dem Reiz dieses Bildbandes entziehen können, der in jeder Hinsicht gelungen ist, und dessen Aufnahmen zum Teil von fast ätherischer Schönheit sind. Und es ist gut nachvollziehbar, dass es Martin immer wieder in diese Gegenden zieht, die alles andere als "wüst" und leer sind.

Sabine Seip



Hardcover | Erschienen: 01. Februar 2007 | ISBN: 9783894055431 | Preis: 24,90 Euro | 191 Seiten | Sprache: Deutsch

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