Gesamt |
|
Anspruch | |
Aufmachung | |
Preis - Leistungs - Verhältnis | |
Egal um welchen Bereich des Lebens es geht, meist erfährt man doch nur von den Gewinnern. Doch wo es Sieger gibt, muss es auch Verlierer geben. Diesen widmet sich das "Lexikon der Verlierer".
Nach einem Vorwort des Autors über die Tragik, dass der Name des Zweiten sehr oft untergeht und vergessen wird, und über das Verlieren an sich, beginnt das Lexikon mit Adam und dem Aralsee um nach rund 250 Seiten mit dem Zeppelin und Zinédine Zidans Kopfstoß bei der WM 2006 zu enden.
Durch das Alphabet wird der Leser geführt und lernt bekannte oder auch weniger bekannte Verlierer der Geschichte kennen, über alle Bereiche hinweg. Mal handelt es sich um eine abgestürzte Berühmtheit, um einen biblischen oder mythologischen Charakter, um Persönlichkeiten aus Forschung und Wissenschaft oder auch um ein Auto, eine Sprache oder sogar das Weltklima.
Die Artikel sind ungleich lang, aber immer wird man umfassend informiert über das private Leben und berufliche Streben der jeweiligen Person.
Die Beiträge enthalten stets die Eckdaten des Lebens des jeweiligen Verlierers, den Beruf, die Entwicklung bis hin zu dem Wendepunkt, an dem das Verlieren begann, und auch das Ende, wenn es denn eines gibt. Oft finden sich am Ende der Beiträge auch Hinweise auf Quellen, so dass der interessierte Leser Literatur hat, die sich tiefer mit dem Verlierer beschäftigt.
Schon das Thema ist unglaublich interessant gewählt. Es ist schon tragisch, dass ein Erfinder den Wettlauf um ein Patent nur um einige Minuten verpasste, oder das der sportliche Wettkampf einen Menschen das Leben kostete.
Nicht immer handelt es sich bei den Verlierern um Leute, die die Vollendung ihres Lebenswerkes durch solch tragische Ereignisse verpassten, auch das langsame Scheitern ist vertreten.
Trotz der ganzen Tragik und dem Mitleid, das man für manchen der vertretenen Verlierer empfinden wird, ist der Ton meist lustig und unterhaltsam. Immer wieder wird man dieses Buch zur Hand nehmen, es durchblättern und sich bei den verschiedensten Artikeln festlesen. Auch in Zeiten des persönlichen Versagens könnte es möglicherweise ein Trost sein, zu erfahren, wie manche Berühmtheiten Zeit ihres Lebens nicht anerkannt wurden. Andererseits kann man aber auch versuchen es besser anzustellen, denn nicht nur aus seinen eigenen Fehlern kann man lernen, sondern auch aus denen anderer.