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Warum gefriert heißes Wasser schneller als kaltes? Wo laichen Aale? Woraus besteht dunkle Materie, wieso funktioniert eine Narkose und wie zum Teufel bringen Katzen ihr Schnurren zustande?
Das Lexikon des Unwissens ist, laut eigener Aussage, "das erste Buch, nach dessen Lektüre man weniger weiß als zuvor. Aber das auf sehr hohem Niveau." Beleuchtet werden, frei nach Douglas Adams, zweiundvierzig Themen, die uns zum Teil ständig im Alltag begegnen und für die unsere Wissenschaft keine Lösung findet.
Auf die Exkursion ins Unwissen nimmt uns zuerst der hiesige Flussaal mit, der es bis heute bravourös fertig gebracht hat, seine Laichgründe und Sexualgewohnheiten vor dem Menschen geheim zu halten. Nun, recht hat er, zumal der Mensch ja nicht einmal seine eigenen Sexualgewohnheiten komplett erforscht hat: So ist die weibliche Ejakulation noch immer ein Buch mit sieben Siegeln und - zumindest von der wissenschaftlichen Welt - kaum bis gar nicht erforscht. Niemand scheint sich im Klaren darüber zu sein, wo die Laffer-Kurve sich denn nun genau in die Kurve legt, wen Rattenkönige regieren oder wem Amerika jetzt eigentlich wirklich gehört.
Mit einer gehörigen Portion Humor geschrieben und sich selbst nicht ganz ernst nehmend, begleiten uns die Autoren auf einer Reise, die von ganz alltäglichen Dingen direkt ins Ungewisse führt. Zeitgeist beweisen sie nicht nur durch die lockere Herangehensweise an ihre (nicht immer nach wissenschaftlicher Meßlatte gewählten) Themen, sondern auch durch die farbenreichen, stets passenden Zitate, die jedem Artikel vorangehen. Da werben "Sam & Max" ("Können Sie mir sagen, welches dieser beiden Taschentücher stärker nach Chloroform riecht?) für Narkose, erklärt uns "Futurama" die Dunkle Materie (Professor Farnsworth: "Ein Kilo dunkle Materie wiegt mehr als zehn Tonnen.") und teilen uns Charaktere aus "South Park" auf unverblümte Art und Weise mit, wie es um die menschliche Sexualität bestellt ist.
Gesagt sei, dass die Lektüre dieses Buches nichts ist für Menschen, die stets nach tieferem Verständnis der Welt streben. Wer gern zum Physikbuch greift, um die schwarzen Flecken auf der Landkarte seines Wissens auszumerzen, sollte sich nicht wundern, wenn ihm nach all den ungelösten Fragen, widersprüchlichen Beweisen und unverstandenen Verhaltensweisen der Kopf schwirrt. Denn nicht für alles, was unsere Welt zu bieten hat, kann die Wissenschaft auch eine Lösung anbieten. Wer sich allerdings gern gut unterhalten lässt und sich zudem nicht zu schade ist, sein Wissen auf gehaltvolle Art in Frage zu stellen, dem sei dieses Lexikon wärmstens empfohlen.