Amerika am Beginn des 21. Jahrhunderts. Nach dem 11.09.2001 hält die Welt erneut den Atem an: Ein Team von Spitzenverbrechern unter der Leitung eines unbekannten Mr. Dark besetzt die Golden Gate Bridge in San Francisco und will diese mit allen 9000 Geiseln in die Luft sprengen, wenn nicht zwei Milliarden Dollar Lösegeld gezahlt werden.

Das FBI ist ratlos. Ein Versuch, die Brücke zu stürmen, gerät zu einem absoluten Fiasko. Verhandlungen mit den Geiselnehmern, die sich immer mehr als skrupellose Gangster herausstellen, sind zwecklos.

Brisant ist die Geiselnahme noch zusätzlich, weil in Amerika gerade Wahlkampf ist und sich die Präsidentschaftskandidaten exakt um die Frage des Umgangs mit Gewalt und Terror streiten.

Schon monatelang hat man in Ermittlerkreisen darüber gegrübelt, warum plötzlich so viele Spitzenverbrecher wie vom Erdboden verschluckt sind - egal ob es der berühmte Auftragskiller Mallory oder die Kunstdiebin Nightshade ist, alle sind zeitgleich verschwunden. Man ist sich sicher, dass dies nichts Gutes verheißen kann. Unterstützt werden die Ermittler des FBI durch den von einer Versicherungsgesellschaft beauftragten Privatdetektiv Mike Jourdan. Durch dessen Hilfe gelingt es schließlich, eine Auflösung des wahnsinnigen Szenarios herbeizuführen ...

In den einzelnen Abschnitten des Buches werden abwechselnd die Ereignisse ab dem Zeitpunkt der Geiselnahme und die Vorbereitung dieser Tat ab dem Tag des Verschwindens der verschiedenen Verbrecher erzählt. Auch wenn dies am Anfang ziemlich verwirrend ist und man nicht so genau weiß, was der Raub der Mona Lisa aus dem Louvre mit der Geiselnahme auf der Golden Gate Bridge zu tun hat, erhält der Leser doch nach und nach einen Überblick, wie das Verbrechen geplant und anschließend ausgeführt wurde.

"Golden Gate" ist ein Thriller, der dem Leser vom ersten Moment an den Puls in die Höhe treibt und diesen auch nicht mehr zur Ruhe kommen lässt. Peter Brendt ist es mit einfachen sprachlichen Mitteln gelungen, einen Hochspannungsthriller zu schreiben, der an Dramatik kaum mehr zu überbieten ist.

Durch die Zeitsprünge zwischen dem Tag X, also dem Tag der Geiselnahme, und der Vorbereitung dieses Verbrechens, ist sichergestellt, dass der Leser schrittweise die Zusammenhänge erkennt, ohne dass langweilige und spannungstötende Erklärungen erforderlich sind.

Insgesamt ein Thriller, der die Leser von der ersten Seite an unter Strom setzt. Der Autor schafft es, dieses Gefühl bis zum Ende des Buches aufrecht zu erhalten.