Wenn einen Tim Roth, Madonna und Antonio Banderas vom DVD-Cover ansehen, dann ist erst einmal das Interesse geweckt. Liest man dann auch noch die Namen Salma Hayek, Marisa Tomei, Quentin Tarantino und Robert Rodriguez, klingt das noch vielversprechender. Und hat man die vier Kurzfilme "Four Rooms" gesehen, dann fühlt man sich mal wieder daran erinnert, dass große Namen längst keine großen Filme ausmachen.

Sämtliche vier Episoden sind mit einem roten Faden in Form des Hotelpagen Ted (Tim Roth) verknüpft. Dieser tritt seinen neuen Job am Silvesterabend an. Gleich die erste Nachtschicht birgt jedoch ungeahnte Erlebnisse - und nicht alle sind angenehmer Art. Aber wer hätte ahnen können, dass sämtliche Gäste im Hotel irgendwie … exzentrisch sind.
In einem der Zimmer etwa treffen sich vier Hexen (unter ihnen Madonna), die ein wichtiges Ritual abhalten wollen. Doch ihnen fehlt noch eine wichtige Zutat - und die soll ihnen Ted besorgen. Was genau es ist, das er den Frauen bringen soll, erfährt er auch schon bald …
Auch das Zimmer eines Ehepaars birgt Ungewöhnliches: So hat der werte Gatte seine Frau Gemahlin an einen Stuhl gefesselt und geknebelt und bedroht sie nun mit einer Pistole. Ted, der nur etwas Eis vorbeibringt, wird in den wildesten Ehestreit mit hineingezogen. Jetzt kommt es für den aggressiven Ehemann nur noch darauf an, ob Ted mit seiner Frau geschlafen hat oder nicht, bevor er ihn umbringen will …
Dass man Gangsterbossen nicht trauen darf, ist die eine Sache. Dass deren Nachwuchs aber mindestens genauso gefährlich ist, muss Ted am eigenen Leib erfahren, als er auf die beiden Sprösslinge eines dubiosen Gastes (Antonio Banderas) aufpasst. Und wie das mit Kindern so ist, haben die nichts als Zigaretten, Alkohol und Leichen im Kopf.
Zuletzt wird Ted in die beste Suite des Hotels gerufen, in der ein Hollywoodstar residiert. Dessen Wünsche scheinen auf den ersten Blick harmlos. Doch schnell wird klar, dass der Star und seine Gäste eine makabre Wette abgeschlossen haben, von der Ted Zeuge werden soll.

Auf der Rückseite der DVD-Hülle liest man etwas von Kult-Regisseuren, und zwar vier an der Zahl. Wer aber sind Alexandre Rockwell und Allison Anders? Ersterer überzeugte zwar mit seinen Filmen "Hero (1983) und "In the Soup" (1992), mit denen er Preise einheimsen konnte, jedoch blieben seine Arbeiten einem breiteren Publikum stets verwehrt. Allison Anders, die mittlerweile regelmäßig in Fernsehserien Regie führt, ist auch kein Name, der in sogenannten Kultkreisen kursiert. Also müssen Tarantino und Rodriguez als Zugpferde herhalten. Und ohne vorher zu wissen, wer welche Episode abgedreht hat, findet der Zuschauer das schnell heraus, nicht zuletzt durch die Schauspieler. Auch die Handschrift der Regisseure ist eindeutig, vor allem, was den schwarzen Humor, die Dialoge und die Plots angeht.
Was die schauspielerischen Leistungen angeht, sind die vier Kurzfilme sehr durchwachsen. Vor allem die erste Episode mit Madonna fällt gegenüber den Folgefilmen stark ab und kann in keinster Weise überzeugen. Erst mit der dritten Episode fühlt man sich allmählich gut unterhalten, und dann ist "Four Rooms" auch schon fast vorbei.
Da Tim Roths Darbietung sehr eigenwillig ist - sie erinnert an klassisch-amerikanische Slapstickcomedy in überdrehter Form - und im Deutschen noch eine Spur nerviger wird, sollte der englische Originalton gewählt werden. Zum Glück bietet die DVD auch die deutschen Untertitel für Zuschauer ohne Englischkenntnisse an.

Die Extras sind vernachlässigbar; außer ein paar Lebensläufen und Trailern gibt es noch Produktionsnotizen, aber nichts davon ist wirklich interessant.

Fans von Quentin Tarantino und Robert Rodriguez sollten zugreifen, denn ihre Regiearbeiten in "Four Rooms" sind gewohnt gut. Sonst bietet der Film aber leider nicht viel, schon gar nicht, wenn man die vier Regisseure nicht kennt oder nicht mag.