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 Dunkler als die Nacht

Autoren: Owl Goingback
Übersetzer: Michael Krug
Verlag: Otherworld Verlag

Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Der Horror-Schriftsteller Mike Anthony und dessen Familie ziehen aus der Stadt aufs Land in das Haus seiner kürzlich verstorbenen Großmutter, die unter mysteriösen Umständen ums Leben kam. In der nahen Kleinstadt galt die alte Frau als verrückt und scheinbar war sie wirklich seltsam in ihrem Benehmen, das wusste Mike schon als Kind, während er bei seiner Großmutter aufwuchs. Doch weshalb hat sie ihre Wände in diesem scheußlichen Grün gestrichen? Und warum hat sie überall dämonische Masken und Indianerpuppen aufgestellt?
Bald häufen sich seltsame Dinge im Haus der Anthonys: Gesichter erscheinen auf dem Küchenboden, körperlose Schatten, dunkler als die Nacht, verfolgen die Familie. In der Kleinstadt meidet man die Neuankömmlinge wie die Pest, und nur ein alter, kranker Indianer weiß, welche schreckliche Gefahr den Anthonys droht. Da verschwindet Pinky, die Hauskatze der Familie, spurlos. Als Mike sie schließlich findet, weiß er, dass etwas unsagbar Böses hinter all den mysteriösen Vorkommnissen steckt, das selbst das Leben seiner Familie bedroht ...

Nach dem Monster-Schocker "Crota" ist das vorliegende Buch die zweite deutsche Übersetzung eines Buches des Choctaw-Cherokee Oil Goingback, der in diesem Werk abermals auf spannende und interessante Weise alte Mythen seines Volkes verarbeitet. Thematik und Stil erinnern nicht umsonst an die frühen, meisterhaften Romane eines Stephen King, und die Parallelen zu einigen wichtigen Werken des bekannten amerikanischen Horror-Schriftstellers sind unverkennbar. Eine typische US-Familie zieht aus der Großstadt aufs Land und muss auf schauerliche Art und Weise erkennen, dass es dort weitaus schrecklichere Gefahren gibt als in der von Verbrechen gebeutelten Metropole. Die Hauptfigur Mike Anthony trägt starke autobiografische Züge; ebenso wie der Verfasser dieses Buches hat auch Anthony einen Bram Stoker Award eingeheimst, und die Einfühlsamkeit, mit welcher Goingback das Innenleben seiner Romanfamilie schildert, zeugt davon, dass er sich selbst mit der Vaterfigur Mikes identifiziert. Damit hat Goingback eine weise Entscheidung getroffen und gleich zwei Themen in seinem Buch verarbeitet, mit denen er sich scheinbar sehr gut auskennt: die Schriftstellerei und die Mythen der Indianer. Goingbacks Stil ist leicht und locker zu lesen, so dass es nicht sonderlich ins Gewicht fällt, dass die Handlung nur langsam in Fahrt kommt. Der Autor hat viel Wert auf die Charakterisierung seiner Protagonisten gelegt, was für das Buch unheimlich wichtig ist, da insgesamt nur relativ wenige Personen darin vorkommen, was allein das gerade einmal einseitige Personenregister am Ende des Romans beweist.
Die Geschichte baut langsam, aber stetig eine geradezu unerträgliche Spannung auf, die sehr subtil ist und die Bedrohung zunächst alles andere als greifbar erscheinen lässt. Dass Goingback bei der Schilderung der Fratzen auf dem Küchenboden auf eine wahre Begebenheit zurückgegriffen hat, macht das Buch nur noch schauerlicher. Wer sich schnell ängstigt und dazu eine lebhafte Fantasie besitzt, sollte dieses Buch nicht gerade nachts und schon gar nicht allein lesen.
Einziger Knackpunkt ist die relativ hohe Anzahl an Druckfehlern, die den Lesespaß ein wenig trüben; dafür wird der Leser aber durch zwei umfangreiche Leseproben entschädigt. Zusammen mit dem oben erwähnten Personenregister und einem Autorenportrait bilden diese einen beispiellosen Service von Seiten des Verlags am Leser.

Das Cover zeigt auf einfache, jedoch sehr eindringliche Weise die Schattenwesen aus einer anderen Welt. Das Taschenbuchformat des Otherworld-Verlags ist einfach großartig und bietet dem Lesehungrigen die Möglichkeit, das Buch auch schnell mal in die Jackentasche zu stecken, um sich die Wartezeit beim Arzt angenehm zu verkürzen.

Fazit:
Äußerst spannender, wunderbar flüssig zu lesender Horror-Roman. Oil Goingback schuf mit "Dunkler als die Nacht" einen subtilen Schocker, der es gut mit den früheren Werken Stephen Kings aufnehmen kann.

Florian Hilleberg



Taschenbuch | Erschienen: 1. März 2008 | ISBN: 9783902607034 | Originaltitel: Darker than night | Preis: 9,95 Euro | 351 Seiten | Sprache: Deutsch

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