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Oberschnüffler Oswald, seiner eigenen unbescheidenen Meinung nach weltbester Hundedetektiv, langweilt sich zu Tode. Sein Herrchen Timo kümmert sich seit Tagen nur noch um den "Herr der Ringe", Isabel schwärmt für Norman Le Ree, den Star einer Fernsehserie, Yussuf und Sven haben nur noch Basketball und Karate im Kopf und ein neuer Fall ist weit und breit nicht in Sicht.
Dann aber scheinen sich zwei Fälle auf einmal zu ergeben. Erst wird Svens Fahrrad gestohlen und dann wird ein Freund von Timo, der auch gerne bei den Detektiven mitmischen will, überfahren. Da der Täter Fahrerflucht begeht, sind alle Detektive Feuer und Flamme, die Ermittlungen zu beginnen. Dumm nur, dass sich das Fahrrad, auf dem Leander saß, als er angefahren wurde, als das gestohlene Rad von Sven entpuppt. Ist ihr "Neuer" etwa ein Dieb?
Dann aber überschlagen sich die Ereignisse. Oswald wird Fernsehstar, eine unbekannte Schöne als Verdächtige im Fahrerfluchtfall ausgemacht und ein Dieb überführt. Doch warum benimmt sich Norman Le Ree so merkwürdig und versucht gar, Leander und seinen kleinen Hund loszuwerden?
Endlich, nach "Oberschnüffler Oswald", Oberschnüffler Oswald jagt den Weihnachtsmann", "Oberschnüffler Oswald und die Tütenbande" und "Oberschnüffler Oswald und das gestohlene Herz", erscheint auch der vierte und letzte Fall, den der im Januar 2005 verstorbene Christian Bieniek geschrieben hat, als Hörbuch auf CD.
Und wieder leiht Dominik Freiberger dem kleinen eitlen und ziemlich frechen Hund seine Stimme. Das macht er so witzig, lebendig und abwechslungsreich, dass der Inhalt eigentlich gar nicht mehr wichtig ist. Es macht einfach Spaß, diesem Sprecher zuzuhören. Er gibt jedem Charakter der Serie seine eigene Stimme und ein eigenes, unverkennbares Temperament. Er schafft es immer wieder, den kleinen Oswald so lebendig werden zu lassen, dass man sich beim Zuhören dabei ertappt, wirklich zu glauben, den Gedanken eines Hundes zu lauschen.
Vor allem aber ist dieses Hörbuch witzig. Der Text ist bereits eine Ansammlung schöner Wortspiele, amüsanter Vergleiche und Wendungen und geizt nicht mit skurrilen Einfällen. Durch den Vortrag aber wird daraus eine virtuose One-Man-Performance.
Da vergisst man schnell, dass in diesem Oswald-Abenteuer viele Brüche und Fallstricke nur durch unglaubliche Zufälle und sehr seltsame Lösungen umschifft werden. Auch das Ende ist gar zu sehr herbei gewünscht, als dass es sinnvoll angebahnt worden wäre. Nein, die Geschichte ist zweifellos eine der schwächsten der Serie. Wäre nicht Dominik Freiberger, man könnte auf den vierten Teil fast verzichten. So aber ist es ein gutes, immer vergnügliches Hörspiel, in dem Freiberger zu einer Glanzleistung aufläuft.
Das gute Layout, die wundervoll schmissige, aus den ersten drei Folgen bekannte Musik, ein glänzend aufgelegter Sprecher in einer recht amüsanten Geschichte - und das alles für nicht mal zehn Euro. Als Oswald-Fan muss man einfach zugreifen. Wer den Hunde-Detektiv aber nicht kennt, sollte es vielleicht mit einer der ersten drei Folgen versuchen, sie bieten bessere Kost.