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Laura möchte am liebsten nur noch weinen. Ihr Vater ist aus dem gemeinsamen Haus der Familie ausgezogen, und nun muss Laura allein mit den Launen ihrer hochschwangeren Mutter zurechtkommen. Außerdem ist Lauras Katze Missy verschwunden.
Könnte Laura doch weit fortziehen von dem Zuhause, das keines mehr ist! Da eröffnet sich ihr unverhofft eine Möglichkeit hierzu: Sie freundet sich mit einem Jungen aus dem kleinen, im Stadtviertel gastierenden Zirkus an und darf sogar dessen Attraktion, ein Elefantenbaby, füttern! Warum nicht mit dem Zirkus weiterreisen?
Doch kurz darauf wird das Elefantenbaby entführt, und auch der Zirkusjunge Mirko verschwindet. Es werden darüber hinaus immer mehr Katzen vermisst. Laura begreift, dass sich ihre Zirkuspläne erst einmal zerschlagen haben. Sie schaltet ihre Freunde Wladi, Sema und Kevin sowie Straßenkehrer Bolle von der Bolzplatzbande ein, und wieder einmal kommen die Kinder und der so herzensgute wie schrullige Bolle Kommissar Sieberbeck ins Gehege. Denn in diesem Fall, falls es sich nicht um mehrere voneinander unabhängige Fälle handelt, treten eine Menge Verdächtige auf. Was ist zum Beispiel mit dem unheimlichen Pharmazeuten, der zu Hause viele Katzen hält und ein Labor für rätselhafte Versuche unterhält - benötigt er dafür die Katzen des Viertels? Oder landen diese in den Töpfen des chinesischen Restaurants, das ebenfalls irgendwie in den Fall um den kleinen Elefanten involviert ist? Was hat Wladis alter Feind Michi Mense herausgefunden, der der Bolzplatzbande nachspioniert und wohl auch auf eigene Faust ermittelt? Und gibt es nicht auf einmal zu viele Tierschützer im Viertel?
Beim Staffellauf der Schule kommt es zu einem verblüffenden und mitreißenden Showdown, der aber weniger mit dem sportlichen Ereignis selbst zu tun hat
Ein verblüffender Fall, zugegeben. Und natürlich steckt er voller Spannung und Überraschungen, wie es sich für einen gelungenen Krimi gehört. Dass die Auflösung am Ende aus der Sicht von Erwachsenen ein bisschen überzogen wirkt, dürfte die meisten Angehörigen der Zielgruppe nicht stören, weil die Story wirklich gut gemacht ist. Tendenziell zieht sie sich allerdings an einigen Stellen unnötig in die Länge.
Wie schon im ersten Band geht es auch im zweiten nicht nur darum, einen spannenden Kriminalfall aufzulösen, sondern es werden auch typische Probleme von Großstadtkindern einbezogen: In diesem Fall der verzweifelte Schmerz eines Mädchens in der Pubertät, dessen Familie, für es selbst ganz unverständlich, auseinanderbricht. Und dies zu einem Zeitpunkt, als die Mutter mit ihrer Schwangerschaft kämpft; Laura fühlt sich nun auch noch für sie mit verantwortlich. Das Mädchen macht sich Vorwürfe, weil es sich für schuldig hält, und leidet unter der Trennung vom Vater, mit dem es sich immer gut verstanden hat. Als dann auch noch ihre Katze verschwunden ist, glaubt Laura, jeglichen Halt verloren zu haben. Es sind ihre Freunde, die ihr schließlich wieder auf die Füße helfen.
Tierschutz, sowohl in berechtigten und wünschenswerten Ausprägungen als auch in einer für das betroffene Tier unsinnigen Variante, ist ein weiteres wichtiges Thema dieses Buchs.
Die immer wieder eingestreuten zweifarbigen Illustrationen lockern den Text auf. Auch das robuste Cover ist sehr ansprechend aufgemacht und hat als Teil einer Reihe Wiedererkennungswert.
Ein spannender Krimi, der über die Unterhaltung hinaus auch für Kinder in der beginnenden Pubertät relevante Probleme aufgreift.