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Die Canon EOS 400D ist im Moment eine der beliebtesten Einsteiger-Spiegelreflexkameras auf dem Markt. Doch gerade für diese Einsteiger kann die Technik auf den ersten Blick verwirrend wirken, schließlich ist die 400D eine Semi-Profi-Kamera und verfügt so über viele Funktionen, die dem Anfänger zunächst einmal nichts sagen werden.
Martin Schwabe hat für diese Kamera ein umfangreiches Buch verfasst, das so ziemlich alle Fragen klären dürfte.
Zunächst gibt es ein kurzes Kapitel zur Vorstellung der Kamera mit Erläuterungen, was für Unterschiede es im Vergleich zur 300D oder zur 350D gibt, und eine Schnellstartanleitung von den allerersten Schritten bis zum ersten Bild.
Danach folgt ein umfangreiches Kapitel, in dem die Kamera komplett erklärt wird. Hier wird zunächst auf die Unterschiede zwischen einer Spiegelreflex- und einer Kompaktkamera eingegangen, dann folgen Erklärungen zur geballten Technik, die unter dem Gehäuse versteckt ist, zum Beispiel zu Sensor, Farbdarstellung und Verschluss. Wenn die technischen Grundlagen geklärt sind, geht es weiter zur eigentlichen Bedienung. Wofür welcher Knopf denn gut ist und was welche Einstellung bedeutet, findet sich ebenfalls im zweiten Kapitel, lobenswerterweise ausführlich bebildert, jede Kameraseite wurde deutlich erkennbar abgebildet.
Im dritten Kapitel geht es dann etwas mehr in die Tiefe: alles dreht sich um die Schärfe. Wie findet man die richtige Schärfe, wie funktioniert der Autofokus, wann sollte man manuell fokussieren und was macht man, wenn sich die Motive bewegen? Auch das Mysterium "Schärfentiefe", was wohl jeder angehende Fotograf schon einmal gehört hat, ohne sich wirklich etwas darunter vorstellen zu können, wird gelüftet.
Weiter geht es im vierten Kapitel mit der Belichtung; auch hier werden alle zugehörigen Funktionen und Begriffe wie "Histogramme" und "Weißabgleich" erklärt.
Niemand, der Spaß an der Fotografie findet, wird lange mit dem Standardobjektiv zufrieden sein. Das fünfte Kapitel gibt einen Überblick über die verschiedenen Objektivarten, Canons Modelle selbst, die der oftmals günstigeren Fremdhersteller und darüber, wie Objektive überhaupt funktionieren. Außerdem finden sich hier Unterkapitel über passende externe Blitzgeräte, Speicherkarten und Stative.
Sobald man etwas anspruchsvoller fotografieren möchte, ohne einfach nur draufzuhalten und abzudrücken, wird die Frage des Lichts aufkommen. In die verschiedenen Möglichkeiten hierzu wird der Leser im sechsten Kapitel eingeweiht, sei es, ob man eine bestimmte Stimmung erzeugen will, mit Available Light umgehen lernen will oder aber erfahren möchte, wie man den Blitz richtig einsetzt, um schöne Ergebnisse zu erzielen.
Nach all der Praxis wird es Zeit für ein bisschen Spaß: Kapitel Sieben bietet unter anderem Hilfen und Erklärungen zur People-, Makro-, Sport-, Landschafts- und Schwarz-Weiß-Fotografie.
Die ersten Fotosafaris sind erledigt, und was fängt man jetzt mit den Bildern auf der Speicherkarte an? Das erklärt das achte und letzte Kapitel. Hier geht es vor allem um die von Canon mitgelieferte "Canon Digital Photo Professional"-Software zur Bildbearbeitung. Die verschiedenen Möglichkeiten und Einstellungen zur Bearbeitung werden ausführlich erklärt, so dass auch jemand, der das Programm noch nicht kennt, sich in Windeseile darin einarbeiten wird. Auch auf das Format RAW wird hier ausführlich eingegangen.
Nun, das hört sich nach viel Inhalt an - ist es auch, aber keinesfalls zu kompliziert oder theoretisch, sondern immer leicht verständlich geschrieben und bis ins Detail erklärt. Außerdem begleiten viele Bilder den Text, so dass man Unterschiede zwischen Aufnahmetechniken oder die richtige Einstellung sofort erkennt. Ein großer Pluspunkt dieser Bilder ist, dass auf den Einsatz übermäßig teurer Profiobjektive, die meist viel mehr als die Kamera an sich kosten, verzichtet wurde. So sieht man, welche Ergebnisse mit der EOS 400D in Kombination mit Objektiven, die im Bereich des Möglichen liegen, erzielbar sind. Zu jedem der Bilder findet sich ein kleiner Erläuterungstext, der mal auf die benötigten Einstellungen eingeht oder aber darauf aufmerksam macht, auf was man in dieser speziellen Situation besonders achten muss.
Am Außenrand der Seiten finden sich meist blau hervorgehobene Tipps oder genauere Definitionen der im Text verwendeten Begriffe.
Im Buchumschlag findet der Leser einen Zugangscode für die Homepage des Verlags. Hier kann man Buch-Updates herunterladen. Diese Updates erscheinen, wenn sich etwas ändert oder überarbeitet wird, es handelt sich hierbei sozusagen um zusätzliche Kapitel. So ist sichergestellt, dass das Buch nicht nach einem halben Jahr aus der Mode kommt.
Sehr praktisch ist auch die Referenzkarte, die sich im hinteren Buchumschlag findet. Auf dieser ist eine kurze Übersicht über die verschiedenen Einstellungen wie die Motiv- und Kreativprogramme, die Farbtemperaturen, die verschiedenen Arten der Belichtungsmessung und die Individualfunktionen.
Die guten Erklärungen zu den Themen, die Liebe zum Detail und die äußerst hilfreiche Bebilderung sprechen für dieses Buch. Dabei ist es nicht nur für Anfänger geeignet, sondern für jeden, der zum ersten Mal eine Canon EOS 400D besitzt und sich noch unsicher über die Möglichkeiten ist. Dank der ausführlichen Erklärungen kann man das mitgelieferte Handbuch auch komplett zur Seite legen, dieses Buch ist auf jeden Fall um Längen besser. Es hebt sich auch dadurch hervor, dass es wirklich bei jedem Punkt speziell auf die EOS 400D eingeht und nicht wie andere Kamerabücher eine kurze Übersicht zur Kamera bietet und sich dann in allgemeinen Formulierungen verliert.