Benjamin Piff ist das Schlimmste passiert, was einem Kind nur zustoßen kann: Er hat seine Eltern verloren. Sie sind vor einem Jahr bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen. Seitdem lebt er in einem wirklich gruseligen Waisenhaus. Immer wieder wird er zu Strafarbeiten verdonnert und muss die riesigen Töpfe in der Küche schrubben. Und das mit einer winzigen Zahnbürste. Sein einziger Freund ist ein kleiner Hund, den er aber auch nur heimlich besuchen darf.

Doch Ben hat einen Plan, um der Trostlosigkeit zu entkommen, er will fliehen. Er hat sich einige Schätze wie ein altes Taschenmesser und ein wenig Essen zusammen gesammelt und sitzt nun in der Hundehütte, um sich noch diese Nacht aus dem Staub zu machen. Doch leider geht alles schief, denn er wird entdeckt. Und das ist ausgerechnet die Schuld der Frau, die ihn damals hier abgeliefert hat und ihm eigentlich nur mit einer kleinen Torte eine Freude machen will. Ben hatte ganz vergessen, dass es sein elfter Geburtstag ist. Doch natürlich darf er den Kuchen nicht behalten und muss mal wieder in der Küche arbeiten. Doch mitten in der Nacht schnappt er sich ein Stück Torte, pustet die Kerze aus, schließt die Augen und wünscht sich etwas, von dem er niemandem etwas erzählt.

Ben hat alles richtig gemacht, jede Regel wurde befolgt. Deswegen läuft die Maschinerie in den Wunschwirkwerken wie geschmiert, um dem Jungen den Wunsch aller Wünsche zu erfüllen. Er will unendlich viele Wünsche aussprechen können, die alle erfüllt werden. Und schon am nächsten Tag bedienen ihn die, die ihn vorher noch tyrannisiert haben, er hat ein eigenes Haus, Computerspiele, eine Gitarre und alles, was er sonst noch haben will. Leider ist das gar nicht gut, denn jeder Wunsch, der ihm erfüllt wird, wird einem anderen Kind weggenommen. Deswegen sieht der Präsident der Wunschwirkwerke Candlewick keine andere Möglichkeit, als Ban dazu zu kriegen, seinen Wunsch zurückzunehmen.

"Benjamin Piff und die Magie der Wünsche" ist ein zauberhaftes Buch für Kinder, bei dem sich alles um die sehnlichsten Wünsche, die man hat, dreht. Man muss bloß einige wenige Regeln befolgen und schon wird einem beim Geburtstagskerzenausblasen ein Wunsch gewährt. Nachdem man dieses Buch gelesen hat, wird man garantiert mit mehr Freude auf seine Torte warten als vorher.

Ben ist ein pfiffiger Kerl, dem das Schicksal jedoch übel mitgespielt hat. Doch die Geschichte macht Kindern Mut. Auch wenn man alles verloren hat, darf man die Hoffnung nicht aufgeben. Oft ist es ein kleiner und im geheimen gedachter Wunsch, der das Leben von Grund auf ändern kann. Natürlich ist Ben etwas Besonderes, doch seine Fähigkeiten muss er erst unter Beweis stellen. Der Junge reist in das Reich, in dem die Wünsche erfüllt werden, und muss sich vielen Herausforderungen stellen. Denn den eigenen Wunsch zurück zu nehmen ist gar nicht so einfach, wie er glaubt, zumal seine Wunschkugel, in der dieser sich befindet, von einem üblen Bösewicht gestohlen wurde.

Die Geschichte um Benjamin Piff eignet sich vor allen Dingen für sehr junge Leser. Auch das Vorlesen macht Spaß. Kinder können hier eine Menge lernen, zum Beispiel darüber, dass man nicht zu gierig sein sollte oder dass man trotz eines großen Verlustes wieder Spaß am Leben haben kann.

Jason Lethcoes Erzählung ist nicht ganz neu und lässt den erwachsenen Leser an die Bücher von Roald Dahl, im Speziellen natürlich "Charlie und die Schokoladenfabrik", oder an den Film "Toys" denken. Die Idee wurde trotzdem neu und spannend umgesetzt. Wer märchenhafte und zugleich leicht skurrile Figuren mag, wird hier genau das Richtige finden. Die Illustrationen, die man in jedem Kapitel findet, lassen das Gelesene für Kinder besonders lebendig erscheinen. Die Fabrik, in der die Wünsche erfüllt werden, und die fantastischen Wesen, die dort leben, hat man schnell ins Herz geschlossen.