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 TKKG, Folge 155: Gefangen im Spukhaus

TKKG, Folge 155


Cover
Gesamt +----
Anspruch
Aufmachung
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Ton
Die vier Freunde Tim, Karl, Klößchen und Gaby - kurz TKKG - sind diesmal ohne Gabys Hund Oscar auf einer Wanderung durch den Schauerwald unterwegs. Ein entlaufener Tiger bedroht die Freunde und sie können sich in letzter Sekunde in ein altes unbewohntes Blockhaus retten, dabei müssen sie ihre Rucksäcke im Wald zurücklassen. Wenig später entdecken die vier ein Ehepaar, das auch auf der Flucht vor dem Tiger ist, und helfen den beiden, unversehrt in das Blockhaus zu kommen. Doch die beiden sind nicht wirklich dankbar und lassen das TKKG auch spüren. Ob es da einen Zusammenhang gibt mit dem Bankraub, der vor wenigen Stunden in der Millionenstadt verübt wurde?

Die Story ist total überdreht und fern von allen selbst auferlegten Ansprüchen. Fangen wir beim Titel an: "Gefangen im Spukhaus". In dem Haus spukt es absolut nicht und auch der eigentliche Handlungsverlauf hat nichts mehr mit dem Titel zu tun. Der Titel wird nur kurz erklärt, indem man sagt, dass der ehemalige Besitzer, ein Baron, den Täter bei einem Einbruch überraschte, sich ein Laken über den Kopf warf und als Gespenst auftrat. Schön und gut, aber warum muss das dann in den Titel der Folge? Weitere schier unsinnige Handlungsverläufe und Widersprüche treten auf. So wäre da zum Beispiel, dass Klößchen nur noch herumjammert, dass er seine Schokolade verloren hat, obwohl er gerade mit dem Leben davon gekommen ist. Dass Klößchen seit über 150 Folgen jammert, ist ja bekannt, aber es wird (gefühlt) von Folge zu Folge schlimmer. Kann der arme Junge denn nicht einmal etwas tun oder sagen, das nicht mit Schokolade oder Hunger zu tun hat oder daraus resultiert? Das ist nämlich eine weitere unsinnige Sache. Klößchen beklaut (!) das Ehepaar, das sie gerettet haben, da er Hunger hat, und entdeckt dabei zufällig etwas anderes. TKKG, die Weltpolizei im Hörspielsektor, klaut.
Weiterhin unlogisch ist, dass das Ehepaar die Rucksäcke von TKKG findet, sie durchsucht und die Handys an sich nimmt. Ein interessantes Detail ist, dass der sonst so zurückhaltende Tim ein goldenes Handy besitzt. Zufälligerweise hat Tim sein Taschenmesser bei der Wanderung aber nicht im Rucksack, sondern in der Hosentasche und zufälligerweise steht ein funktionierendes Radio in der alten Blockhütte - warum gibt es da eigentlich Strom? Der Besitzer ist doch verstorben. Die Krönung der berühmt-berüchtigten TKKG-Doppelmoral in dieser Folge liegt darin, dass sie sich dagegen einsetzen, den entlaufenden Tiger zu töten. Die vier stellen sich geradezu als militante Tierschützer dar, sitzen aber nachts eng zusammengerückt beieinander und genießen ihr knuspriges (geklautes) Brathähnchen. Das einzige, was man positiv erwähnen kann, ist die Begründung, warum Oscar nicht mit von der Partie ist, aber leider rettet das auch nichts mehr. Glaubwürdig oder ansatzweise realistisch ist diese Geschichte also bei Weitem nicht, sie wirkt eher ungewollt komisch.

Die Sprecher sind trotz der teilweise unpassenden Dialoge gut. Als Beispiel für einen Dialog sei hier die Szene zu Beginn im "Spukhaus" gegeben. Tim muss ein Plastikskelett in die Abstellkammer bringen, damit Gaby sich nicht fürchtet, und sie fordert ihn auch noch auf vorsichtig zu sein. TKKG, international Verbrechern und Terroristen auf der Spur, aber bei einem Scherzartikel bricht der Schweiß aus. Etwas mehr Realismus wäre schön.

Fazit:
Die Story ist grauenhaft. Die Idee an sich allerdings nicht. Warum sollten unsere vier Freunde nicht einmal mit Bankräubern in einem Haus gefangen sein? Aber das Drumherum um die Details ist wirklich nicht durchdacht. TKKG in ihrer Paraderolle, Zufall und unlogische Szenen gehen Hand in Hand. Spannend ist die Folge allemal, aber nicht durch eine gute und glaubwürdige Story, sondern dadurch, dass man darauf wartet, was nun als nächstes Unrealistisches passiert.

Nicolas Gehling



CD | CD-Anzahl: 1 | Erschienen: 1. August 2007 | ISBN: 9783866290624 | Laufzeit: 46 Minuten | Preis: 7,45 Euro | Sprache: Deutsch

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