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Einführungsliteratur gibt es zu allen erdenklichen Themen. Und zu allen Themen gibt es Einführungsliteratur in allen nur erdenklichen Varianten. Da fällt es oftmals schwer, in der Fülle des Angebots das geeignete Werk zu finden, das nicht nur inhaltlich den Ansprüchen gerecht wird, sondern auch dem eigenen Stundenplan. Gerade Studierenden in den neuen Bachelorstudiengängen fehlt aufgrund eines kompakt gefüllten Stundenplans die Zeit, sich durch dicke Handbücher zu lesen. Mit dem vorliegenden Buch "Das 19. und 20. Jahrhundert" aus der UTB-Reihe "Orientierung Geschichte" hat es sich Christoph Nonn, Professor für Neueste Geschichte und Landesgeschichte an der Universität Düsseldorf, zum Ziel gemacht, ein Buch zu konzipieren, das speziell an die Bedürfnisse des Bachelorstudiengangs angepasst ist. Es ist ein Buch, das "Mut zur Lücke" beweist und dennoch einen umfassenden Überblick über den gewählten Zeitraum gibt. Der in diesem Buch behandelte Zeitraum umfasst die Jahre 1789 bis 1991, also das so genannte lange 19. Jahrhundert sowie das kurze 20.Jahrhundert. Da 252 Seiten schnell gefüllt sind, verzichtete der Autor weitgehend auf einen chronologischen und ereignisgeschichtlichen Abriss und entschied sich für einen systematischen und problemorientierten Zugang, der es ermöglichen soll, größere Prozesse, Zusammenhänge und Strukturen schnell zu erfassen und einzuordnen.
In sieben Kapiteln werden sowohl Konzepte beziehungsweise Prozesse ("Europäisierung der Welt", "Industrialisierung", "Gesellschaftlicher Wandel", "Nation - Nationalismus - Nationalstaat") als auch größere Zeitabschnitte ("Zeit der Revolutionen", "Zeit der Ideologien 1789-1918", "Kampf der Ideologien 1918-1945") in den Blick genommen. Dieses Büchlein kann dabei wirklich nur als erste Orientierung dienen. Jedes der in den sieben Kapiteln behandelten Themen bot bereits Stoff für eine Vielzahl von Publikationen mit den verschiedensten Ausrichtungen und Schwerpunkten. Wichtige Aspekte können oft nur angedeutet werden, andere werden aus Platzmangel gar nicht erst erwähnt. Am Ende eines jeden Kapitels wird auf ein bis zwei Seiten auf die weiterführende Literatur verwiesen.
Bedenkt man die Ausrichtung des Buchs, so kann man abschließend nur zugeben, dass das Ergebnis der Zielsetzung in allen Punkten entspricht. Es bleibt - wie im Vorwort angekündigt - gezwungenermaßen oberflächlich. Christoph Nonn gelingt es dennoch, einen verständlichen und übersichtlichen Einblick in große Themenbereiche zu geben und dabei die Spezifika dieser Epoche zu vermitteln. Einziger Wermutstropfen: Das Buch konzentriert sich fast ausschließlich auf (west-)europäische Geschichte. Auch dies wird der Kürze geschuldet sein.