Gesamt |
|
Anspruch | |
Aufmachung | |
Preis - Leistungs - Verhältnis | |
Wer Informatik studiert, benötigt auch grundlegende Mathekenntnisse. Diese will Stasys Jukna in diesem Buch vermitteln.
Nach einem kurzen Überblick darüber, welchen Schulstoff der Autor beim Leser voraussetzt, folgen fünf Teilgebiete der Mathematik, die für die Informatik interessant sind: Mengen, Logik und Kombinatorik; Algebra und Zahlentheorie; Lineare Algebra; Analysis; sowie Diskrete Stochastik. Dabei ist die Menge an Schulwissen, die mitgebracht wird, auf das Allernötigste beschränkt; "höhere" Mathematik wie das Ableiten von Funktionen wird in den entsprechenden Kapiteln noch einmal erklärt.
Die einzelnen Kapitel sind überschaubar, meist um die zwanzig Seiten lang. Da sich nicht alle Details auf so kleinem Raum darstellen lassen, beschränkt sich der Autor auf die grundlegenden Begriffe und Beweise. Ergänzt werden diese durch eine Vielzahl an Beispielen, die manchmal auch recht unterhaltsam, immer aber sehr deutlich veranschaulichen, wie eine Definition zu verstehen, wie eine Regel anzuwenden ist. Zudem gibt es zu jedem Kapitel eine Reihe von Übungsaufgaben; deren Lösung ist zwar nicht im Buch selbst enthalten, jedoch im Internet zusammen mit weiterem Zusatzmaterial abrufbar. Das lädt dazu ein, die Aufgaben selbst zu bearbeiten und eine Lösung zu erstellen, anstatt schnell mal hinten nachzuschlagen ob der gedachte Ansatz auch der korrekte ist.
Man kann Mathematik nicht komplett in der Alltagssprache erklären, doch Jukna erklärt die mathematischen Fachbegriffe gut und schafft es auch, den Text trotz aller Formeln und Definitionen lesbar zu halten.
Juknas Ziel ist es, das mathematische Wissen zu vermitteln, das ein Informatikstudent im ersten Semester braucht, um die Grundlagen zu verstehen. Das ist ihm voll und ganz gelungen. Es wird nur sehr wenig Wissen vorausgesetzt; gerade so viel, dass auch jemand, der schon seit längerem nicht mehr die Schulbank gedrückt hat, dem Gesagten folgen kann.
Wegen der Kürze des Buches und der Fülle des Stoffes können nicht alle Einzelheiten erwähnt werden, aber das ist auch nicht Ziel des Autors. Bei einigen Gebieten, wie etwa der Graphentheorie, geht er davon aus, dass in späteren Lesungen detaillierter darüber gesprochen wird, daher wird hier wirklich nur das Allerwichtigste erwähnt. Doch um die Grundlagen für ebenjene späteren Vorlesungen zu schaffen, reicht es allemal aus.
Das Buch richtet sich in seiner Gesamtheit an Erstsemester oder angehende Informatikstudenten, die sich schon etwas auf die ersten Vorlesungen vorbereiten wollen. Für diese wird es kein besseres Einstiegswerk geben, das in dieser Kürze doch alle wichtigen Begriffe nennt und erklärt. Für diejenigen, die sich etwas genauer mit dem einen oder anderen Thema befassen wollen, nennt der Autor am Schluss einige spezialisierte Bücher.
Auch wer sonst seine Mathekenntnisse etwas auffrischen will, dem sei zu diesem Buch geraten. Wer allerdings schon einige Mathevorlesungen gehört hat, dem wird dieses Buch zu flach sein - für diesen Personenkreis ist es aber auch nicht intendiert.
Ein schönes Einsteigerbuch, das gut auf das Studium vorbereitet und trotzdem die Lust an Mathe nicht verleidet.