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 magic-adventure-asia: Das Schwert des Schicksals

Tetsuo, der Schmied


Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung


Tetsuo ist Schmied des ehrwürdigen Samurai Takahashi. Nach dem Tod seines Meisters hat er die Schmiede übernommen, konnte sich mit seinem Handwerk hervortun, seine Frau Masako heiraten und wartet jetzt auf die Geburt seines ersten Kindes. Doch in Japan herrscht Kriegszustand. Nur durch ein Wunder konnte die Invasion der Mongolen ein Jahr zuvor zurückgeschlagen werden. Jetzt soll ein zweiter Angriff besser vorbereitet werden. Der Samurai Takahashi plant, in seiner Stadt eine Festungsanlage zu bauen. Um den Shogun für diesen Plan milde zu stimmen, soll Tetsuo ein Schwert schmieden, wie es die Welt noch nicht gesehen hat. Tetsuo fühlt sich zwar geehrt, aber dieser Aufgabe noch nicht gewachsen.
Wie aus heiterem Himmel kommt ein alter Mann daher, der behauptet, der Lehrmeister des alten Schmieds, also des Meisters von Tetsuo zu sein. Er hilft Tetsuo, ein Schwert zu schaffen, das so perfekt und so schön ist, wie es noch niemand gesehen hat. Doch er verlangt einen schrecklichen Preis dafür: Tetsuos Erstgeborenes. Bevor es so weit kommen kann, stürzt ein Verrat Tetsuos Herrn, der fremde Schmied wird enthauptet und Tetsuo eingekerkert. Sein Weg durch den zweiten Mongolensturm und das Schicksal seiner Frau und seines Kindes führen den jungen Schmied zu weiteren, schrecklichen Entdeckungen.

Viel Stoff, denkt man sich, für ein Heftchen, das gerade mal sechsundfünfzig Seiten für den Text lässt. Das meistert Achim Hiltrop jedoch hervorragend. Manche Stellen sind etwas knapp gefasst. Insgesamt aber erzeugt der Autor durch einen sehr auf zentrale Szenen pointierten Erzählstil eine große Spannung und kann nebenher noch vieles vom alltäglichen Leben und nebenher laufenden Handlungen schildern, ohne in Irrelevantes auszuschweifen.
Dass die Geschichte zugleich auch eine Geistergeschichte ist, geschieht am Rande und ohne aufmerksamkeitsheischendes Gefasel. Das ist ein weiterer Pluspunkt. Da dieses Heftchen das erste einer Reihe ist, geschieht dann auch genau das am Ende, was eine gute Serie ausmacht: man ist fiebrig, den nächsten Teil zu lesen.
Fazit: Hier und da hätte ein wenig mehr epische Breite der Geschichte zwar nicht geschadet, aber dem Lesevergnügen wird dadurch nichts weggenommen. Der stolze Preis von fünf Euro ist eigentlich zu viel. Trotzdem: So mancher berühmte deutsche Autor könnte sich hier eine Scheibe abschneiden, was Spannung, Präzision, Zusammenhalt einer Erzählung, Leserführung angeht. Und dann sind fünf Euro doch nicht zu viel.

Zu bestellen ist das Buch nur über den Verlag selbst (www.vss-verlag.de).

Frederik Weitz



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