Die Rucksackabenteuer mit Knud, dem Umweltforscher, sind keine Geschichten zum Vorlesen. Vielmehr sollen die Kinder selber aktiv werden und mit allen Sinnen einen wichtigen Teil unserer Umwelt kennen und lieben lernen. Dabei haben die Autorinnen sich das Ziel gesetzt, mit diesem Buch Erziehern, aber auch interessierten Eltern Grundlagenmaterial für eine naturwissenschaftliche Bildung ihrer Kinder zu bieten. Unterstützung soll dabei vom Fabelwesen Knud kommen. Er ist ein kleines grünes Kerlchen mit einer Sonnenblume auf dem Kopf. Damit man auch weiß, was Knud alles kann und wie er so ist, wird er von den Autorinnen zunächst in der Einleitung mit vielen Fotos aus der Praxis ausführlich vorgestellt. Abschließend gibt es sogar ein erstes Lied. Knud soll den Kindern als Identifikationsfigur dienen. Hierbei sollte man zunächst testen, wie die Kinder auf ihn reagieren. Einige finden ihn wirklich lustig und interessant. Anderen - vor allem älteren - Kindern ab sechs Jahren könnte er aber bereits zu kindisch und affig sein. Doch nicht immer ist Knud Schuld, wenn es mit ihm mal nicht klappt. Wenn man ihn einsetzt, sollte wirklich vorher der Rat der Autorinnen beherzigt werden und viel mit ihm geübt werden. Eltern werden daher wohl eher auf ihn verzichten, für Schule und vor allem Kindergarten könnte er aber eine Bereicherung sein. Das Buch ist dann weiterhin in fünf Kapitel gegliedert.

Im ersten Kapitel "Rund um die Erde" werden zunächst Definitionen geklärt ("Was ist Erde") und alles in einen großen Gesamtzusammenhang gestellt. Auch wenn es hier um für die Kinder teilweise schwer vorstellbare Dinge geht ("Die Erde ist eine riesengroße Kugel") werden sie durch Aktivitäten an das Thema herangeführt.

Danach geht es in "Matsch, Lehm, Ton und Sand" um die Materialien, aus denen die Erde besteht. Hierbei gibt es viel zu experimentieren und es wird vor allem der Tastsinn angesprochen. Welches Kind matscht schon nicht gerne herum. Geschieht dies aber meist nebenbei, wird es hier bewusster und zielgerichteter benutzt, um Wissen zu vermitteln.

Weniger Experimente, dafür viel zu beobachten gibt es im Kapitel "Bei Maulwurf, Assel, Regenwurm". Denn die Erde ist nicht tot, sondern birgt milliardenfaches Leben und das auf nur einem Quadratmeter. Was das alles sein kann, und vor allem welchen Nutzen dem Menschen diese unbeachteten Organismen bringen, erfahren die Kinder in diesem Kapitel.

Zurück zur unbelebten Natur geht es dann in "Von Kieselstein bis Bergkristall". Dass aber auch die Welt der Steine wunderschön sein kann und dass eine kleine Pflanze durchaus stärker ist als Fels, werden die Kinder in den Aktivitäten dieses Kapitels erfahren.

Dies leitet dann gleich über zum letzten Kapitel "Wurzel, Keim und Blütenblatt", welches sich den Pflanzen widmet. Auch hier werden nach einer kurzen Einleitung wieder vielfältige Aktionen rund um das Thema "Grünzeug" geboten.

Die Aktionen, welche in den Kapiteln vorgeschlagen werden, sind gleich aufgebaut. Zunächst erläutert Knud in grüner Schrift, worum es bei der einzelnen Aktion geht. Dann folgen stichpunktartig das empfohlene Alter, benötigte Materialien und Orte. Schließlich folgen genauere Erläuterungen für die durchführende Person, was konkret zu tun ist. Manchmal führt das zu Wiederholungen mit dem, was Knud dazu zu sagen hatte. Aber die vielen Hilfestellungen und Hinweise helfen sehr bei der Umsetzung. Dazu gibt es Querverweise auf andere Aktionen, welche miteinander kombinierbar sind. Das kann einem zwar die eigentliche Arbeit erleichtern, aber nicht abnehmen. Aus den vielen angebotenen Aktionen müssen geeignete herausgesucht werden und so miteinander verbunden werden, dass ein gelungener Forschertag daraus entsteht. Hier wären einige Vorschläge zur Gestaltung solcher Lerneinheiten sehr schön gewesen. Im Register findet man dann auch alle Aktionen alphabetisch sortiert. Eine thematische und vor allem nach Jahreszeiten gegliederte Auflistung wäre jedoch schöner gewesen.

Obwohl es um die Vermittlung von naturwissenschaftlichem Kenntnissen geht, ist weder der Text noch die eigentliche Vermittlung belehrend, sondern informativ und spannend geschrieben. Die Aktionen sind vielfältig und meistens im Freien auszuführen, Bewegung an der frischen Luft ist garantiert.

Die Illustrationen von Simone Pahl sind ansprechend, erläuternd und werden auch gerne von den Kindern betrachtet. Ein weiterer Pluspunkt, der das Buch weit weg von langweiligen Lehrbüchern rückt.

Fazit: Ein sehr schönes Abenteuerbuch. Jeder Tageseinrichtung, aber auch Eltern zu empfehlen, die ihren Kindern spielend einfach Wissensvermittlung mit allen Sinnen bieten möchten.