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 Bildatlas Mythologie

Die Mythen der Welt kennen und verstehen

Herausgeber: Angela Cerinotti
Übersetzer: Philipp Schmalfeldt
Verlag: Parthas

Cover
Gesamt +++--
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Preis - Leistungs - Verhältnis


Mit dem "Bildatlas Mythologie" liegt ein Buch vor, das die Mythen verschiedener Völker im Bezug auf gleiche oder ähnliche Motive untersucht. Dabei spielt die eigentliche geographische Ansiedlung keine Rolle, vielmehr geht es darum, das kollektiv Gemeinsame zu finden.

Am Anfang war das Wort - oder nicht? Das erste Kapitel beschäftigt sich mit den Entstehungsmythen der Welt oder bestimmter Länder. Damit verknüpft ist natürlich die Entstehungsgeschichte des Menschen, die im zweiten Kapitel aus der Sichtweise mannigfaltiger Mythologien behandelt wird.

Nicht nur in der Bibel, auch anderswo spielt das Paradies oder der "Baum des Lebens" eine große Rolle - daher ist diesem Bereich ein eigenes Kapitel gewidmet. Es folgt die "mythische Deutung der Himmelskörper": Die Menschen waren von der Sonne abhängig, um eine gute Ernte einzufahren, und auch die anderen Planeten und Monde haben die Fantasie der Menschen beflügelt.

Zwei weitere Kapitel beschäftigen sich mit dem männlichen und dem weiblichen Archetypus: Die gesellschaftliche Stellung von Mann und Frau sollte auch erklärbar sein. Danach geht es um die Zahlen Zwei und Drei, die oft für etwas Heiliges, das "Eine", standen.
Ebenso spielen Tiere oft eine bestimmte Rolle in Mythen: Diese werden im achten Kapitel besprochen. Die beiden letzten Kapitel beschäftigen sich mit der Liebe und dem Schicksal.
Zuletzt findet man dann noch ein Namensverzeichnis.

Die Idee, die verschiedenen Mythen nach dem Thema zu ordnen, ist interessant und es spricht auch einiges dafür. Es lässt sich schnell absehen, dass einige Themen immer wieder vorkommen, wie zum Beispiel die Sintflut - auch in Kulturen, die in keinem Kontakt miteinander standen.

Allerdings lässt die Art der Präsentation zu wünschen übrig. Geschichte um Geschichte wird dem Leser vorgesetzt, doch die Schlüsse daraus muss er größtenteils selbst ziehen. Auch eine genauere Erläuterung, warum diese und nicht jene Geschichte aufgenommen wurde, wünscht man sich - denn einige der abgedruckten ähneln sich so sehr, dass man sie ebenso hätte weglassen können.

Das Buch ist mit zahlreichen Abbildungen versehen, die sich auf die gerade beschriebenen Mythen beziehen. Oft sind diese interessant und wohl ausgesucht, bei einigen wenigen herrscht dann aber Unverständnis. So gibt es zum Beispiel eine Zeichnung, die die botanisch charakteristischen Eigenschaften der Esche zeigen. Ohne diese hätte man auch gut leben können.

Hinzu kommt erschwerend die Anzahl von Setz- oder Rechtschreibfehler: Von einigen fehlenden Kommata mag man absehen, aber bereits auf den ersten Seiten finden sich mehrere Fehler - und dass Sätze mitten in der Zeile abbrechen und in der nächsten fortgesetzt werden, ohne dass es dafür einen triftigen Grund gibt, sollte eigentlich gar nicht vorkommen.
Bei einem solch komplexen Thema hätte man sich zudem eine Literaturliste gewünscht.

Schade. So wird auch die Einordnung schwierig: Eigentlich ist es ein gutes Buch, das allen an Mythologie Interessierten empfohlen werden kann. Doch die Anzahl der Fehler, das fehlende Literaturverzeichnis und auch die nicht vorhandene Reflektion über die Mythen oder die Erklärung der Auswahl dieser bestimmten Texte machen es dann doch zu einem mittelmäßigen Buch: nicht richtig schlecht, aber halt auch nicht besonders gut.

Sabine Hunsicker



Softcover | Erschienen: 01. Oktober 2007 | ISBN: 9783866011038 | Originaltitel: Atlante illustrato della Mitologia del Mondo | Preis: 34 Euro | 253 Seiten | Sprache: Deutsch

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