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Gleich drei fantastische Reisen hat der französische Autor Jules Verne (1928 - 1905) ersonnen, für die er schon zu Lebzeiten berühmt wurde und die schnell zu Klassikern der Weltliteratur avancierten: In 80 Tagen um die Welt, Die Reise zum Mittelpunkt der Erde und 20.000 Meilen unter den Meeren.
"20.000 Meilen unter den Meeren" müssen der französische Professor Aronnax und seine Gefährten zurücklegen, da sie auf dem U-Boot "Nautilus" wider Willen festgehalten werden. Sie erleben eine fantastische Reise in den Tiefen des Meeres, auf der sie zahlreiche Abenteuer bestehen müssen, aber auch die Spuren historischer Ereignisse enträtseln und die unterseeische Tier- und Pflanzenwelt entdecken können.
In nur "80 Tagen um die Welt" jagen der Gentleman Phileas Fogg und sein Diener Passepartout mit Schiff, Bahn und auf einem Elefanten, kurz, mit jedem sich bietenden Transportmittel, um die Erde. Es gilt eine Wette zu gewinnen und Geld und Ehre zu retten. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt. Aber die beiden sind nicht die Einzigen, die sich auf dieser Reise befinden und im letzten Moment scheint der Erfolg doch noch zu scheitern ... Wird Fogg rechtzeitig in London eintreffen?
Zu einer "Reise zum Mittelpunkt der Erde" hat sich der schrullige Professor Lidenbrock, ein Geologe aus Hamburg, entschlossen. Nachdem er in einem uralten und rätselhaften Dokument eine Wegbeschreibung ins Innere der Erde gefunden hat, begibt er sich gemeinsam mit seinem Neffen Axel auf eine fantastische Reise in die Unterwelt. Hier entdecken sie faszinierende Landschaften und Lebewesen und erleben Erstaunliches.
Jules Verne gilt als der Erfinder des Sciencefiction- oder Zukunftsromans, wie es damals hieß. Er selbst betrachtete sich als Autor "wissenschaftlich belehrender Romane". So wird der Leser über Flora, Fauna, Geografie und Geschichte der bereisten Gebiete informiert. Auch seine diversen Erfindungen sind keine reinen Produkte seiner Phantasie, sondern sorgfältig recherchierte Möglichkeiten, von denen einige schon realisiert, aber noch nicht allgemein bekannt waren, wie das U-Boot.
"Der Hörverlag" hat es sich nun zum Anliegen gemacht diese Reisen als Hörspiel zu bearbeiten und herauszubringen. Auf je zwei CDs kann sich der Hörer auf die Reise begeben in eine andere Welt um die Jahrhundertwende und in die der Fantasie. Für die Bearbeitung und Regie sind verantwortlich: Helmut Peschina, Stefan Dutt, Walter Adler und Leonhard Koppelmann.
Die Erzählungen Vernes sind so phantasievoll, stilistisch so ausgefeilt und so reich an Visionen, dass es schwer ist, diese als Hörspiel umzusetzen. Die vorliegende Umsetzung ist denn auch leider nur gutes Mittelmaß und reicht an die literarische Vorlage nicht heran. Da hat man vom Verlag schon Besseres gehört und es gelingt den Hörspielen nicht immer, den Zuhörer zu fesseln und mitzunehmen auf die Reise.
Bei "Die Reise zum Mittelpunkt der Erde" zieht sich die Anreise zum Krater des Sneffels ewig, bis es dann endlich los geht ins Erdinnere. Uwe Friedrichsen spricht seine Rolle wie erwartet gut, leider nur einige wenige Sätze. Die Kauzigkeit des Professors, gesprochen von Wolf-Dietrich Sprenger, kippt ins Skurrile und Klamaukhafte und wirkt eher angestrengt und überdreht, überzogen und wenig überzeugend. Auch in "80 Tagen um die Welt" glänzt Boris Aljinovic, der den Diener Passepartout spricht, nicht mit seinem vollen Können. Der Ausdruck ist bemerkenswert, aber der französische Akzent fordert denn doch offensichtlich einiges seiner stimmlichen Qualitäten. Am überzeugendsten hinsichtlich der Umsetzung ist noch das Hörspiel zu "20.000 Meilen unter dem Meer", aber es finden sich auch in den anderen Stücken durchaus schöne Stellen.