In seiner Reihe "Was stimmt? Die wichtigsten Antworten" befasst sich der Herder Verlag mit den verschiedensten Phänomen, so auch mit Angststörungen.

Eines vorneweg: Ein Selbsthilfebuch will und kann der vorliegende Band nicht sein. Vielmehr geht es darum, Ursachen aufzuspüren, Erklärungen und Definitionen zu geben und mögliche Hilfestellungen, etwa durch Therapien oder Medikamente, zu erläutern.

Das erste Kapitel beschäftigt sich damit, was Angst eigentlich ist. Warum sie entsteht und welche Funktion sie erfüllt, wird genauso beantwortet wie die Frage, ob man Angst als Gefühl überhaupt braucht.
Danach geht es zum ersten Mal konkret um Angststörungen: Sind sie unter Umständen genetisch bedingt? Wie und warum entstehen sie?
Welche Arten von Störungen es überhaupt gibt, wird im dritten Kapitel behandelt. Der Autor geht mehr oder weniger detailliert auf einige bestimmte Arten, wie etwa die Agoraphobie, ein. Zudem beschäftigt er sich mit physischen und psychischen Symptomen, zum Beispiel der Panikattacke.
Im letzten Kapitel zeigt der Autor dann auf, wie den Patienten geholfen werden kann. Zuletzt finden sich ein paar Internet-Adressen für Selbsthilfegruppen sowie eine Literaturliste.

Auf dem recht beengten Platz (das Buch umfasst nur 128 Seiten; die gesamte "Was stimmt?"-Serie ist auf diese Größe genormt) gelingt es dem Autor, die wichtigsten Informationen zu sammeln - aber auch nur die. Zu oft bleibt das Gefühl zurück, dass man die Oberfläche des Themas angekratzt hat, dass vieles zu generell bleibt. Bei einigen Themen ist dies ausgeprägter als bei anderen; besonders zu den Gründen, warum eine Angststörung entstehen kann, hätte man gerne etwas mehr erfahren.
Auf der anderen Seite nutzt der Autor den ihm zur Verfügung gestellten Platz gut aus: Er schafft es alle Themen unterzubringen. So sind denn auch fast alle Seiten von unten bis oben bedruckt und nur selten findet man eine halbleere Seite am Abschluss eines Kapitels.

Der Autor betont selbst, dass Selbsthilfe oftmals den Erkrankten bereits große Erleichterung bringen kann, und weist auch selbst auf Selbsthilfebücher und -gruppen hin. Doch die Literaturliste unterscheidet nicht zwischen Fachliteratur und Selbsthilfebüchern. Hier wäre eine Auftrennung wünschenswert gewesen, denn allein an den Titeln kann man es den Büchern oft nicht ansehen.

Alles in allem ein solides Buch, das grobkörnig informiert. Wer sich allerdings schon einmal mit dem Thema befasst hat, wird hier keine neuen Informationen finden.