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Es prangt bereits auf dem Buchdeckel und auch im Vorwort dieses Softcover-Buches wird eigentlich klar benannt, an wen sich dieses Buch richtet und was es bewirken möchte: Neulinge sollen ohne jedes Vorwissen mit SUSE Linux 9.3 einsteigen können, grundlegend mit den Funktionen vertraut werden und somit ihr neues Betriebssystem auch sogleich in ausreichender Form nutzen können. Weitergehende Informationen darüber hinaus soll dieses Buch nicht liefern.
Natürlich beginnt ein solches Buch mit der Installation von SUSE Linux 9.3, die Schritt für Schritt und mit vielen Screenshots bebildert erklärt wird. Wer noch nicht über eine entsprechende Linux-Distribution verfügt, findet eine solche auf der dem Buch beiliegenden DVD.
"Das erste Mal" erklärt dem Leser den Vorgang des Einloggens, Konten und Passwörter sowie, wie Linux herunter gefahren wird.
Das dritte Kapitel widmet sich einigen weiteren Konfigurationen, wobei Drucker, Sound und Festplatte im Vordergrund stehen.
Was KDE überhaupt ist, ist Inhalt des vierten Kapitels. An dieser Stelle wird auch die Benutzung des Konquerors und seine Möglichkeiten (Dateimanager, Browser ...) erläutert und auf einige wichtige Merkmale wie dem Zufügen weiterer Software oder auch die Dateisuche eingegangen.
Das fünfte Kapitel geht auf einige Editoren, deren Nutzung und wichtige Befehle ein, während das sechste Kapitel sich bereits dem Komprimieren und Dekomprimieren von Dateien widmet.
Ziemlich umfassend werden im siebten Kapitel die Shell, Befehle und Variablen erläutert, und das achte Kapitel widmet sich wiederum der Vielzahl möglicher Kommandos und deren Einsatz.
Die Arbeit mit Dateien und Verzeichnissen wird im neunten Kapitel thematisiert, Administratives findet seinen Platz im zehnten Kapitel, Multimedia-Elemente von Sound bis TV sind Inhalt des elften Kapitels.
Im zwölften Kapitel wird der Dateimanager Midnight Commander vorgestellt, das nächste Kapitel widmet sich dem Zugang zum Internet, das vierzehnte Kapitel dann stellt die Nutzung von eMail-Funktionen vor.
PGP, Usenet, Chatoptionen, FTP und OpenOffice sind ebenso Themen der folgenden Kapitel wie Organisationstools, Cron-Daemon und eine Übersicht über die wichtigsten Dateien und Verzeichnisse.
Die Tatsache, dass all diese Informationen auf vierhundert Seiten angesprochen und abgehandelt werden, zeigt eigentlich schon, dass Themen auf der Strecke bleiben und oftmals nur angerissen werden.
Die Auswahl ist ebenso fragwürdig wie die Behandlung der Themen, denn es werden zwar einige Male verschiedene Programme mit denselben Zielen beschrieben, an sich liest sich dieses Buch jedoch eher wie die Dokumentation der hauseigenen Installation der Autorin mit deren eigenen Vorlieben. Das wäre im Prinzip nicht einmal schlimm, störend dabei ist nur, dass offenbar auch exakt von dem Kenntnisstand der Autorin aus beschrieben wurde, nicht mehr, aber eben auch nicht weniger, und dass diese Form der Dokumentation, ebenso wie die Themenabfolge und diverse Gedankensprünge, die ins Schreiben eingeflossen zu sein scheinen, auch äußerst unzureichend sind.
Auf der Rückseite des Buches befindet sich eine Skala, die den geforderten Wissensstand für dieses Buch mit drei von fünf Sternen angibt, was in der Bedeutung als "fortgeschritten" beschrieben ist.
Gut, dieses Buch richtet sich also nicht an absolute Neulinge, obwohl dies wie eingangs erwähnt explizit so der Buchvorderseite und dem Vorwort zu entnehmen ist, sondern wohl in erster Linie an Umsteiger. Aber an welche Art Umsteiger denn? Das wird im Rahmen des Buches nicht deutlich.
Es wird beispielsweise von Anfang an sehr viel mit der Kommandozeile angegeben und gearbeitet in einer Form, die auch vorherige Windows-Nutzer, die zumindest als so genannte Standarduser kaum bis gar nicht mit der Kommandozeile vertraut sind, sicherlich überfordern dürfte. Auch wird wie bereits erwähnt nicht spezifisch auf Umsteiger und entsprechende Unterschiede eingegangen.
Auf der anderen Seite ist ein Großteil der Informationen im Buch nutzlos, wenn man Linux bereits vorher mit anderer Distribution genutzt hat, denn dazu sind die Themen wieder zu allgemein und auf einen Schnellstart für Anfänger ausgerichtet.
Insgesamt macht sich aus meiner Sicht sehr bemerkbar, dass man sich auf tatsächlich auf keine konkrete Zielgruppe festgelegt hat, was sich hier in der Form äußert, dass sich dieses Buch letztlich nicht als hilfreich für irgendeine Zielgruppe, ob nun Anfänger, Fortgeschrittene, Neulinge oder Umsteiger, erweist.
Ich selbst nutze Linux mit genau der angegebenen Distribution noch nicht allzu lange, sodass ich mich noch sehr gut an meine ersten Schritte erinnern kann.
Von den Informationen, die dieses Buch bietet, halte ich mindestens volle zwei Drittel für überflüssig oder auf der anderen Seite für zu explizit für einen Schnellstart, wie ihn dieses Buch eigentlich erleichtern will.