Gesamt |
|
Anspruch | |
Aufmachung | |
Brutalität | |
Gefühl | |
Preis - Leistungs - Verhältnis | |
Spannung | |
Die Lage in den Vereinigten Staaten von Amerika hat sich drastisch verändert. Die freien Staaten haben sich vom Rest des Landes in einem langen und viele Opfer fordernden Bürgerkrieg abgespalten. Ein schmaler Streifen trennt die beide Blöcke: die demilitarisierte Zone (DMZ), einst als Manhattan bekannt ...
Der junge Matthew Roth soll im Team eines bekannten Kriegsberichterstatters mit in die DMZ reisen und dort ein wenig Krisenluft schnuppern. Im Grunde ist er nur dabei, weil sein Vater dafür gesorgt hat - und das weiß auch der Rest der Crew. Tragischerweise wird der Hubschrauber, den das Team nutzt, abgeschossen, sodass sich Matty als einziger Überlebender im ehemaligen Manhattan herumtreiben muss. Doch die Zustände, die er erlebt, haben nichts mit dem geschönten Bild der Medien zu tun. Gewalt, Elend und Hoffnungslosigkeit dominieren auf den Straßen. Er beschließt mit der noch funktionstüchtigen Ausrüstung, seinem Presseausweis und seiner Pressejacke selber Reporter im Einsatz für die Menschen zu werden. Es dauert nicht lange, bis verschiedene Kräfte auf ihn aufmerksam werden und ihn und seine Verbindung nach draußen für ihre Zwecke benutzen wollen ...
DMZ: Abgestürzt umfasst die ersten fünf amerikanischen Ausgaben der Serie und kommt auf satte 128 Seiten. Der Leser wird direkt ins Geschehen geworfen, weit ausholende Beschreibungen, wie es zur gegenwärtigen Lage kam, sucht man vergebens. Die Story entwickelt sich sehr geradlinig, gemeinsam mit dem Protagonisten erkundet der Leser die Welt von DMZ und stolpert über viele bekannte, zugleich aber auch sehr abstrakte Elemente.
Das Prinzip einer Schutzzone ist ja durchaus kein Geheimnis - nur bei der demilitarisierten Zone kann von Schutz nicht die Rede sein. Jeder ist sich selbst am nächsten, Kriminalität ist an der Tagesordnung, tragische Schicksale findet man an jeder Ecke. Bündnisse sind meist nur von kurzer Dauer und auch Matty, der mittlerweile eine kleine Berühmtheit ist, stellt schnell fest, dass man nur allzu leicht ausgenutzt wird. Fast jeder seiner Kontakte spielt nicht mit offenen Karten ...
Brian Wood hat eine hässliche Welt erschaffen, die erschreckende Parallelen zum New York von heute hat, aber trotzdem komplett anders ist. Er hinterfragt kritisch den Einsatz der Medien bei bewaffneten Konflikten und regt den Leser an, sich eigene Gedanken zu machen.
Schon nach kurzem Blättern fällt die enorme Detailfülle der Zeichnungen auf, die der Zeichner Riccardo Burchielli dem Leser serviert. Komplette Straßenzüge, Ausrüstungsgegenstände, Handwaffen und großes Kriegsgerät sind im Rahmen der Fiktion erstaunlich detailgetreu dargestellt. Man merkt den Zeichnungen an, dass sie mit viel Hingabe und dem Bestreben nach Perfektion erstellt wurden.
Mit
DMZ: Abgestürzt erhält der Käufer einen sehr hochwertigen Comic, der eine erschreckende Zukunftsvision, eine spannende Geschichte und aussagekräftige, sehr reale Zeichnungen kombiniert. DMZ gehört in jede gut sortierte Comicsammlung und stellt ein lesenswertes Pendant zu dem üblichen Superhelden-Einerlei dar.