Gesamt |
|
Anspruch | |
Aufmachung | |
Brutalität | |
Gefühl | |
Humor | |
Preis - Leistungs - Verhältnis | |
Spannung | |
Ton | |
Leon Kramer, Spezialist für Ritualmorde beim BKA, wird zu einem echt bizarren Todefall hinzugezogen. Einem jungen Mann wurde das Blut entnommen. Das Opfer wurde zuletzt in Begleitung einer jungen Frau gesehen, die den Ermittlern tatsächlich kurz darauf in die Arme läuft. Ein Zahnvergleich überführt die Täterin und Leon Kramer muss sich mit der Tatsache vertraut machen, dass es Vampire wirklich zu geben scheint. Doch sein wahrer Gegner ist viel gefährlicher und mächtiger und bald schon muss sich Kramer gegen seine eigenen ehemaligen Kollegen stellen ...
"Ein Fall für Leon Kramer" heißt die neue Serie des Labels "Hörspiele Welt" und bildet eine gesunde Mischung aus John Sinclair und Akte X. Besonders Freunde fieser Verschwörungen werden bei der Serie auf ihre Kosten kommen. Das Label liefert mit Folge 1 "Der Kodex" eine solide Arbeit ab und unterhält den Hörer mit einer gut durchdachten und temporeichen Handlung. Die Charaktere wirken zwar noch recht blass und oberflächlich, doch dies kann sich im Laufe weiterer Folgen noch ändern. Besonders Leon Kramer wirkt in dieser Pilotfolge zu glatt und perfekt. Der Hörer hat den Eindruck, eine Mischung aus James Bond und Sherlock Holmes vor sich zu haben. Ein Frauenheld, der nicht nur messerscharf kombinieren kann, sondern sich auch im Umgang mit der Waffe und im Nahkampf als unschlagbar zeigt. Dazu immer einen flotten Spruch auf der Lippe, was Kramer bisweilen arrogant wirken lässt. Gesprochen wird der Spezialermittler von Fabian Harloff, der eine überzeugende Darstellung abliefert, manchmal aber etwas zu hölzern agiert, ebenso wie seine Kollegin Andrea Suwa, welche Kramers Ex-Freundin und Gerichtsmedizinerin Jacobi spricht. Darüber hinaus wartet die Besetzungsliste mit einigen bekannten Namen der Hörspielbranche auf. Konrad Halver und Douglas Welbat sind mit von der Partie und spielen ihre Rollen mit viel Engagement, so wie man es von diesen Sprechern gewohnt ist.
Die Musik von Robert Herrmann ist hart, rockig und passt perfekt zur Handlung und den einzelnen Szenen. Insbesondere das Titelthema ist überaus klangvoll. Tontechnisch betrachtet gibt es an der Folge ebenfalls nichts auszusetzen.
Die Handlung ist bereits in der ersten Folge schon sehr zyklisch aufgebaut und man bekommt am Ende der 51 Minuten bereits Lust auf die zweite Folge.
Leider sind vier Tracks für die Spieldauer einfach zu wenig. Eine rasche Szenenanwahl ist mittlerweile Pflicht, zumal das Hörspiel preislich nicht zu den günstigsten gehört.
Die äußere Gestaltung von Cyprian Hercka ist recht einfach und schlicht gehalten, verleiht der Serie dafür aber eine gewisse Individualität. Für das einfache Cover wird der Sammler mit einer Illustration auf der Rückseite des Booklets entschädigt, auf der Leon Kramer und Jacobi zu sehen sind.
Fazit:
Solide produzierte Pilotfolge einer vielversprechenden neuen Serie. Horror, Mystery und Action vereinen sich zu einer temporeichen und spannenden Mischung. Lediglich die oberflächliche und klischeehafte Charakterdarstellung trübt den Hörspaß.