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 Sturmwelten

Autoren: Christoph Hardebusch
Verlag: Heyne

Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Brutalität
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung


Wer Abenteuerromane mag, der wird wahrscheinlich mal mit den Geschichten in Kontakt gekommen sein, die in der großen Zeit der Segelkriegsschiffe spielen, C.S. Forresters Hornblowerromane sind so ein Beispiel. Christoph Hardebusch hat nun Fregatten und Linienschiffe mit Magie und einer einigermaßen wilden Inselwelt kombiniert - es geht um Piraten und Meuterei, um Sklaverei und die feine dekadente Gesellschaft.

Hardebusch erzählt in verschiedenen Strängen, die sich an unterschiedlichen Punkten treffen.
Roxane gehört zur thaynrischen Marine, ist gerade zum Leutnant befördert worden und tritt ihre erste Fahrt in die Sturmwelt auf der Mantikor an. Aber sehr schnell wird ihr klar, dass auf diesem Schiff etwas nicht stimmt, dass Kapitän Harfell ein paranoider Tyrann ist.
Jaquento ist ein hiscadischer Edelmann, allerdings im Exil in der Sturmwelt. Er macht mit einer netten jungen Dame Bekanntschaft, die ihn auf unsanfte Tour auf ihr Schiff entführt. Jaquento bekommt das Angebot, Pirat zu werden ... und er nimmt an.
Franigo ist auch Hiscadi, und auch er lebt im Exil, allerdings in Geronay. Und während in der Sturmwelt Schlachten geschlagen werden, steigt Franigo die Gesellschaftsleiter als Dichter empor.
Sinao und Majagua sind Sklaven auf einer Insel der Sturmwelt. Der unbarmherzige Tangye ist hier der Herr über Leben und Tod. Majagua kommt neu an, während Sinao schon lange Küchensklavin ist, sogar die Aufsicht über die Küche führt. Majagua will die Sklaven befreien - und Sinao hat schon so viele gesehen, die beim Versuch starben ...

Ja, das macht eine Menge Spaß, was der Christoph Hardebusch da schreibt. Piratengeschichten, Stürme und Breitseiten, Aufstand und Meuterei, da steckt jede Menge drin. Allerdings hat Hardebusch auch ganz kräftig abgeschrieben, Roxanes Geschichte zum Beispiel bei Forrester, Hornblower hat so ziemlich dasselbe erlebt (im Roman "Leutnant Hornblower").
Die einzelnen Abschnitte, die immer einer der Hauptpersonen gewidmet sind, sind gut geschrieben und spannend, manchmal allenfalls ein bisschen kurz. Die Charakterzeichnung bleibt ein bisschen oberflächlich, dafür sind die Farben kraftvoll und die Punkte, an denen die einzelnen Personen aufeinander treffen, machen das Lesen sehr reizvoll.
Wer noch keinen Hornblower- oder Ramage-Roman gelesen hat, dem wird das Setting vielleicht recht exotisch vorkommen, ansonsten kann man die Sturmwelt schon sehr mit der Karibik vergleichen. Dass zumindest ein Teil des Romans nahe am Plagiat ist, stört natürlich nur den, der das Vorbild gelesen hat.
Dass es sich hier um Fantasy handelt, ist allerdings nur nebenbei wichtig, das meiste hätte man durchaus auch im historischen Roman in irdischen Gefilden verorten können. Einen echten Fantasytouch gibt es eigentlich nicht.
Dennoch ist "Sturmwelten" auf jeden Fall lesenswert, macht Spaß und ist gut geschrieben, ein echter Schmöker.

Holger Hennig



Taschenbuch | Erschienen: 01. April 2008 | ISBN: 9783453523852 | Preis: 13 Euro | 717 Seiten | Sprache: Deutsch

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