Gesamt |
|
Anspruch | |
Aufmachung | |
Gefühl | |
Humor | |
Preis - Leistungs - Verhältnis | |
Spannung | |
Noah gibt sich alle Mühe, die Arche rechtzeitig fertigzustellen. Ihm bleibt keine Zeit, die Tiere der Erde einzufangen und in die riesigen Laderäume zu bringen. Er bittet seine Söhne, diese schwere Aufgabe zu erledigen. Und sie machen ihre Sache gut. In kürzester Zeit gelingt es ihnen, alle Landtiere dazu zu bewegen, sich dem hölzernen Schiff anzuvertrauen. Es wird höchste Zeit, fertig zu werden, denn es ziehen bereits dunkle Wolken am Himmel auf und der erste Regen ist nicht mehr fern. Da stellt Noah fest, dass eines der wichtigsten Tierpärchen fehlt. Er bittet seine Söhne, schnellstens aufzubrechen und zwei Einhörner zu finden.
Doch seine Söhne kommen unverrichteter Dinge zurück. Sie können kein einziges Einhorn finden, glauben nicht mal, dass es so etwas überhaupt gibt. Doch Noah besteht darauf, nochmal auf die Suche zu gehen. Wieder aber können seine Söhne kein Einhorn finden. Da es bereits zu regnen beginnt, wollen sie auch kein drittes Mal nach diesem Fabeltier suchen. Noah ist tief betrübt, doch heitert sich seine Miene auf, als er zwei Einhörner auf die Arche zukommen sieht. Die Tiere haben sich lange versteckt und weigern sich standhaft, sich Noah und diesem Ungetüm von Schiff anzuvertrauen. Alles Reden und Bitten hilft nichts, die Einhörner gehen nicht in die Arche. Sie beschließen, hinter der Schiff her zu schwimmen, ahnen jedoch nicht, wie lange es kein Land mehr geben wird.
Die Geschichte der Arche und das Schicksal der Einhörner in einem Abenteuer? Die niederländische Autorin Tonke Dragt wagt sich an dieses Experiment und schildert in einfachen Worten, wie es kommt, dass man heute - trotz biblischer Sintflut - sämtliche Landtiere wieder auf Erden findet, das Einhorn aber nur noch als mythisches Wesen gilt.
Sie gibt den kleinen Lesern und Zuhörern die Hoffnung mit auf den Lebensweg, dass es Einhörner durchaus noch gibt - nicht trotz, sondern gerade wegen der Sintflut und der von Noah erbauten Arche.
Ihre Erklärung ist ebenso zauberhaft wie humorvoll. Und dank der liebevoll gemalten Illustrationen von Annemarie van Haeringen kann sich das lesende und betrachtende Kind auch lebhaft vorstellen, wie es damals zugegangen ist mit der Rettung so vieler Tiere und welches Schicksal den Einhörnern zugestoßen ist.
Kinder ab vier Jahren werden ihre helle Freude an dieser Geschichte, den Bildern und der Botschaft haben. Trotz des zunächst traurigen Verlaufs der "Rettung" der Einhörner, sind sie glücklich, wie diese Tiere der Vorsehung und den tiefen Wassern entkommen konnten - respektive wie sie es schafften, nicht zu ertrinken. Und auch der erwachsene Vorleser glaubt mit vollem Herzen an dieses Wunder - es wäre halt zu schön, wenn eines Tage ein Einhorn aus den Fluten aufsteigt und wieder über die grünen Ebenen galoppiert. Und bis es soweit ist kann man, dank Tonke Dragt, immerhin hoffen.