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Als Edward Green, ein maltesischer Englischlehrer, mit seiner Geliebten, der Polizeibeamten Iris aus Köln, die auf Malta Urlaub macht, die Johanneskathedrale von Valetta besucht, geraten die beiden mitten in den Schauplatz eines grausamen Mordes.
Ein steinerner Sarkophag stürzt durch den Fußboden und reißt Iris mit in die Tiefe, die sich daraufhin in der Gegenwart eines nackten Mannes mit aufgeschlitzter Kehle wieder findet. Auch der Mörder, ein bärtiger Hüne in Mönchskutte, ist noch in der Nähe des Tatorts, doch Iris und Edward gelingt nach einer Auseinandersetzung die Flucht.
Schon bald machen sich die beiden Gedanken darüber, was es mit dem Mord auf sich hat und finden schließlich heraus, dass es sich bei dem Opfer um einen italienischen Pater handelte, der nicht allein nach Malta gekommen war. Somit suchen sie seinen Begleiter, den Benediktiner-Novizen Emanuele, mit dem das Paar schließlich flüchtet. Sie beschließen, sich im Malteser-Fort St. Angelo zu verstecken, bis die Gefahr vorüber ist, doch Emanuele verlässt seine Beschützer kurze Zeit später. Der etwas weltfremde junge Mann ist nicht lange auf sich allein gestellt. Er begegnet der reifen Geschäftsfrau Lätitia, die ihn sofort unter ihre Fittiche nimmt und ihm gehörig den Kopf verdreht.
Währenddessen spielen sich einige kirchlichen Intrigen ab, die sich alle einer essentiellen Streitfrage widmen: War der Apostel Paulus jemals auf Malta gestrandet? Sollte jemand dies widerlegen können, wird Malta nicht länger ein beliebtes Ziel für zahlreiche Pilger sein, was einige dubiose Kirchenmänner unbedingt verhindern wollen, selbst, wenn sie dafür über Leichen gehen müssen.
Obwohl sie noch nichts davon ahnen, sind Edward und Iris einem mysteriösen Kirchengeheimnis näher auf der Spur, als es der unwissende Emanuele oder sein toter Begleiter jemals waren.
Seit dem Erfolg von Dan Browns "Sakrileg" bewegen sich viele Autoren in dessen Fahrwasser und reizen die Thematik der Kirchenverschwörung voll aus. Walter Laufenberg sticht unter all diesen Nachahmern positiv hervor, denn er hat einen Roman geschaffen, der trotz einiger Parallelen eigenständig ist und sich nicht darum bemüht, die Erwartungen des Lesers zu bedienen.
In einem frischen und klaren Stil erzählt der Autor eine Geschichte, die weder Thriller, noch Krimi, noch Satire ist, jedoch Merkmale all dieser Genres in sich vereint. Nicht immer fällt diese Mischung positiv aus. Zwar lockert die Situationskomik, der sich Laufenberg reichlich bedient, die Stimmung oft auf, dafür fehlt es an konsequent aufrecht erhaltener Spannung.
Hierbei fällt besonders negativ auf, dass sich nach einer Reihe komischer bis absurder Episoden, die Ereignisse überschlagen und die eigentlich spektakuläre Entdeckung, die Edward und Iris machen, zu sehr in den Hintergrund gerät.
"Sarkophag" gibt einen wunderbaren, wenn auch komprimierten, Einblick in die Geschichte und Ortschaften Maltas und besonders die Inselbewohner, mit all ihren Eigenheiten, schildert Laufenberg so liebevoll, dass sich der Leser selbst als Tourist fühlen darf.
Sehr lobenswert ist auch die Aufmachung des Romans. Der Bookspot Verlag bietet dem Käufer ein Hardcover, mit Hochglanzseiten und viel Bonusmaterial, wie einer Karte Maltas, einem Personenverzeichnis und einigen Hintergrundinformationen im Anhang des Buches.