Yoga kann aus unterschiedlichen Gründen betrieben werden. Manche suchen nach der Erleuchtung, andere brauchen eine Methode, um Stress abzubauen, und wieder andere wollen sich einfach nur ein bisschen um ihren Körper kümmern. Das vorliegende Buch kann für jeden, ganz gleich, warum Yoga ihn interessiert, hilfreich sein.

Pinter-Neise beschäftigt sich vor allem mit dem "Yoga der Energie" und die besonderen Sichtweisen dieses Weges finden sich immer wieder im Buch. Es beginnt mit dem theoretischen Teil, der die grundlegenden Dinge über Yoga vorstellt: die verschiedenen Wege, darunter im Besonderen das Hatha-Yoga, sowie die Energieträger und Chakras. Auch die Wirkungen, die die Ausübung von Yoga hat, sowohl in körperlicher als auch in seelischer Hinsicht, werden kurz erläutert.

Den Hauptteil des Buches macht jedoch der praktische Teil aus, in dem vier Übungszyklen vorgestellt werden. Zuerst werden einige Atemübungen beschrieben, da im Yoga eine besondere Betonung auf die Atmung gelegt wird. Dabei wird eine Haltung nach der anderen intensiv durch Schritt-für-Schritt-Anleitungen mit begleitenden Bildern erklärt. Die Autorin beschreibt die einzelnen Schritte kompetent und verständlich und durch die anschaulichen Photographien kann man sich den Ablauf der einzelnen Übungen gut vorstellen.
Zudem gibt die Autorin an, wann eine gewisse Übung aus gesundheitlichen Gründen gefährlich ist und vermieden werden sollte; in diesen Situationen bietet sie aber auch Ersatz an, sodass der ganze Zyklus trotzdem als eines durchschritten werden kann.
Die Zyklen werden nach und nach schwerer. Die Schwerpunkte verschieben sich zudem. Im ersten Zyklus steht die Körperwahrnehmung im Mittelpunkt: Man soll sich zuerst seines Körpers langsam bewusst werden, um dann später im zweiten Zyklus der Wirbelsäule besondere Achtung zu schenken. Es folgen der Sonnengruß, wobei hier auch die Bedeutung der Sonne an sich nochmals erklärt wird, und zuletzt der "Tanz des Atems", der schwierigste Zyklus im Buch.

Herausgekommen ist dabei ein gutes Buch, das es vermag, auch Anfängern eine gute Basis zu geben. Fortgeschrittene können den Theorie-Teil gut überspringen und besonders für solche, die es aus Zeit- oder anderen Gründen keinen Yoga-Kurs besuchen können, sind die Zyklen gut geeignet. Man hätte gerne noch einen Gesamtdurchlauf durch einen Zyklus erhalten, aber immerhin kann man so auch die Zyklen nach Belieben abändern.