Gesamt |
|
Anspruch | |
Aufmachung | |
Bildqualität | |
Preis - Leistungs - Verhältnis | |
Klaus Scherer bereiste vierzig Tage lang die Gebiete um den Polarkreis herum. Denn diese Gegend ist so unwirtlich, so kalt, dass man sich kaum vorzustellen vermag, dass wirklich Menschen dort leben - und dort leben
wollen. Es ist ein Reisebericht, der zu fesseln vermag.
Die Reise besteht aus zwei Etappen: Eine fand im Frühjahr, im Mai, statt und führte das Team von Anchorage, Alaska bis in den Norden Kanadas nach Tuktoyaktut, die andere im September, beginnend in Kanada und in Grönland endend. Das Buch teilt sich jedoch in drei Teile. Der erste umfasst die gesamte Frühjahrsreise, beginnend mit der Ankunft in Alaska, während sich der zweite Teil mit dem Beginn der zweiten Reise in Kanada befasst. Im dritten und letzten Teil werden die Geschehnisse in Grönland geschildert.
Die Kapitelaufteilung geschieht nach Reiseetappen, das heißt, Zielorten. Diese einzelnen Kapitel werden dann wiederum in Tage eingeteilt.
Zwischendrin sind dann noch zwei Photostrecken eingebettet, die Bilder der Reise zeigen.
Besonders mit den Inuit sowie Indianerstämmen beschäftigt sich Scherer, mit ihren Traditionen und ihrer Lebensweise. Und ihrem Konflikt, zwischen der Vergangenheit ihres Volkes und einer guten Zukunft für ihre Kinder wählen zu müssen. Denn die traditionellen Lebensweisen werden verdrängt und oft muss ein Kompromiss zwischen dem angepassten, modernen Leben und dem ihrer Vorväter gefunden werden.
Doch auch Weiße kommen zu Wort, vornehmlich Aussteiger, die sich in diesen Flecken Erde verliebt haben.
Neben den Menschen spielt auch die Natur eine große Rolle. So gibt es Begegnungen mit Bären, (toten) Walen und der Weite der Tundra, die dann doch immer wieder bedroht ist.
Es ist ein Buch über besondere Menschen und eine besondere Gegend, die immer wieder besondere Zugeständnisse abfordert.
Man hört Ortsnamen wie Old Crow, Tuktoyaktuk und Tasiilaq, von einem Pontiac-Sammler im hohen Norden, dem "Arctic Elvis" und vor allem von Weite, der Offenheit des Himmels und einer Gegend, in der Zeit eine ganz andere Rolle spielt, wenn die Sonne im Winter nicht auf- und im Sommer nicht untergeht.
Auch herauszustellen ist der Anhang, der alle Kontaktadressen von Hotels und Fluglinien umfasst, aber ebenso einen Literaturanhang.
Scherer berichtet immer humorvoll von seinen Erlebnissen, aber die Menschen behalten ihre Würde. Hier wird niemand als hinterwäldlerisch abgestempelt, sondern hier wird mit Respekt und Achtung auf die Menschen eingegangen. Es ist eine gute Reportage, ein guter Reisebericht von einem guten Journalisten. Einfach nur zu empfehlen!