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Neun Monate nach dem Erscheinen von "Civilization IV" im Oktober 2005 kam das erste Addon auf den Markt. "Warlords" - spielbar nur, wenn man das Hauptprogramm auf dem Rechner installiert hat - ist die militärische Erweiterung des rundenbasierten Strategiespiels. Zumindest fast. Denn die wichtigste Neuerung ist der "Große General". Mit dieser Persönlichkeit, die unvermittelt im Spiel erscheint, wenn man diverse Schlachten siegreich geschlagen hat, kann man eine Militärakademie bauen oder er kann mit einer Kampfeinheit verschmelzen und diese zu einer nahezu unschlagbaren Truppe machen.
[imgleft]images/UploadGrafiken/warlords3.jpg[/imgleft]Doch dies ist nicht die einzige Neuerung des recht teuren Addons. Es gibt sechs neue Nationen, zehn weitere Staatsoberhäupter mit drei besonderen Eigenschaften (charismatisch, imperialistisch und schützend), zehn neue Militäreinheiten sowie drei Weltwunder kommen hinzu, fünf Beförderungsmöglichkeiten und - wichtigster Kaufgrund für viele Fans des Aufbauspiels - acht großartig konzipierte Szenarien. Sehr interessant sind auch die hinzugekommenen Spezialgebäude. Je nach Nation ist nun eine Stadterweiterung baubar, die nur die gewählte Civilization hat - beispielsweise verfügen die Deutschen über eine effektivere Fabrik. Auch einige diplomatische Veränderungen sind an Bord. So kann man nun eine andere Nation zu seinem Vasallenstaat machen, eine nicht unwichtige Detailverbesserung im Verlaufe großer Eroberungszüge.
[imgright]images/UploadGrafiken/warlords2.jpg[/imgright]Dies alles erweitert das recht komplexe Grundspiel (dessen Beschreibung sowie die Bewertung können Sie
hier nachlesen) jedoch erstaunlicherweise kaum. Im Verlauf des Endlosspiels kann man zwar die diversen Kleinigkeiten bemerken und nutzen, doch der Spielverlauf und die Entwicklung der Nation scheinen nahezu unverändert - es sei denn, man ist ein unverbesserlicher Angriffsspieler. Dann und nur dann ist es sinnvoll, sich dieses Addon zuzulegen.
Ein weiterer Kaufgrund könnten die Szenarien sein. Hier kann man man die Feldzüge des Dschingis Khan nachspielen, China zur Zeit der streitenden Reiche vereinigen, den Aufstieg Roms planen, die Wikinger auf Raubzüge schicken, den Peloponnesischen Krieg nachspielen, die Feldzüge Alexanders des Großen durchführen, als Barbar die zivilisierte Welt auslöschen oder die Neue Welt in einem religiösen Wettlauf besiedeln. Diese Szenarien sind zwar fantastisch angelegt, wunderbar vielfältig und sehr spannend - zudem alles andere als leicht zu vollenden - doch es bleiben einmalige Angelegenheiten. [imgleft]images/UploadGrafiken/warlords1.jpg[/imgleft]Denn leider sind die Bedingungen sehr starr, führen nur zu dem gewünschten Ergebnis und lassen sich nicht abwandeln oder gar in ein Endlosspiel ummünzen. Hat man diese Szenarien ein- oder zweimal durchgespielt, legt man sie ad acta und spielt fürderhin nur noch endlos oder per Mail oder im Internet-Multiplayer. Doch dies kann man alles auch ohne das Addon "Warlords" tun.
So fragt sich am Ende der Gelegenheitsspieler, was er mit "Warlords" eigentlich soll? Nun, er kann getrost darauf verzichten. Nur der Fan, der alle Features benötigt, dem Komplexität über alles geht und der nicht auf die vielen kleinen Detailverbesserungen verzichten will - und der, last but not least, im Internetduell mit dem gleichen Spiel agieren will - muss sich dieses Addon kaufen. Auch wenn er über den Preis entsetzt sein wird.