Viele Verluste sind zu beklagen, doch dank der Hilfe von Phèdres hat ihr Heimatland Terre d’Ange die Invasion der Skaldi überlebt. Die Drahtzieherin hinter all dem ist die wunderschöne Melisande Shahrizai, doch durch einen Verräter in den eigenen Reihen ist sie ihrer Hinrichtung entgangen. Während Terre d’Ange sich von dieser Schlacht erholt, heilen auch Phèdres Wunden langsam, aber sie hat auch schon neue Aufgaben ins Auge gefasst, unter anderem ihren geliebten Freund Hyacinthe. Der fristet mitten im Meer auf einer Insel nun sein Leben als Preis für die Überfahrt der Flotte König Drustans nach Terre d’Ange, der so rechtzeitig vor den Skaldi an Ort und stelle sein konnte. Fast ein Jahr widmet sich Phèdre in der Abgeschiedenheit ihres Landsitzes ihrer Suche nach einer Erlösung für ihren Freund, als ein Umhang alles ändert. Es ist ihr Umhang, den sie bei Melisande gelassen hatte, und es ist klar, Melisande zieht wieder ihre Fäden und fordert Phèdre ein weiteres Mal heraus. Phèdre weiß um die Gefahr, die von Melisande ausgeht, und so bleibt Phèdre nichts anderes übrig, als wieder in die Cité Eluas zurückzukehren und erneut ihre Fähigkeiten als Dienerin Naamahs und Kushiels unter Beweis zu stellen. Und es gelingt ihr auch, Hinweise zu erlangen, und alle Spuren führen sie nach La Serenissma. Dort hofft Phèdre, zusammen mit ihrem Beschützer und Geliebten Joscelin Melisande aufzuspüren und ihren dunklen Machenschaften endlich ein Ende zu setzen. Aber es soll alles ganz anders kommen …

Mit "Der Verrat" führt die Autorin Jaqueline Carey den Leser wieder zurück nach Terre d’Ange, das sich gerade von der Schlacht mit den Skaldi erholt. Aber da die Wurzel allen Übels, Melisande Shahrizai, ihrer Hinrichtung entgangen ist, kann kaum ans Entspannen zu denken sein. Und es kommt natürlich auch, wie es kommen muss: Melisande lässt eine Aufforderung Phèdre zukommen. Gemeinsam mit Phèdre wird der Leser nun wieder aus Terre d’Ange geführt, um fremde Ufer zu erreichen und neue Abenteuer zu bestehen.
Zu Anfang des Buches findet der Leser eine Bestandaufnahme, alle bis jetzt erwähnten Charaktere und die nun in diesem Buch dazu gekommen sind werden hier aufgeführt inklusive ihrem aktuellen Lebenszustand und schon hier wird klar, was alles im Vorgängerband "Das Zeichen" los war. Wie auch schon dort wird die ganze Geschichte aus der Sicht der Hauptfigur Phèdre erzählt. Mit dieser Figur zusammen wird der Leser in eine bunte Mischung aus Intrige, Abenteuer, Kampf, Erotik und noch vielem mehr hineingezogen. Dabei schafft es die Autorin, dies alles so zusammenzustellen, dass dem Leser wahrlich nicht langweilig wird und immer wieder eine überraschende Wendung geboten wird. Auch nutzt Carey ihre Welt, die als Karte von Erhard Ringer sowohl am Anfang als auch am Ende zu finden ist, leidlich aus und stößt in bis dato für den Leser unbekannte Regionen ihrer Welt vor, um unter anderem neue Kulturen zum Leben zu erwecken.
So präsentiert sich "Der Verrat" bei einem guten Preis-Leistungsverhältnis als würdiger Nachfolger in der "Kushiel"-Reihe und man kann gespannt sein, was Jaqueline Carey in ihrem nächsten Band "Die Erlösung" noch aus ihrer Feder zaubern wird.