Schon seit frühester Kindheit haben Gwen und ihre irische Cousine Findabhair eine gemeinsame Leidenschaft: das Elfenvolk. Und natürlich eignet sich kein Land besser, um auf den Spuren von Feen, Elfen und anderen fantastischen Gestalten zu wandeln, als Irland, wo diese Wesen auch immer noch einen Platz in den Herzen vieler Inselbewohner haben. Lange haben sich die Cousinen nicht mehr gesehen, aber nun als waschechte Teenager befinden ihre Eltern sie für alt genug, dass sie Irland auf eigene Faust erkunden dürfen. Schon lange im Voraus haben sie ihre Route durch die grüne Insel geplant und ihre Ziele sind natürlich die mystischen Orte, um vielleicht doch einen Weg in die verborgene Elfenwelt zu finden. Und es gelingt Gwen und Findabhair schneller als ihnen lieb ist: Schon in ihrer ersten Nacht an einem verbotenen Ort wird Findabhair ins Elfenreich entführt, während Gwen zurück bleibt. Aber so leicht gibt Gwen nicht auf, sie weiß, dass Finvarra, Herrscher des Elfenreiches, dahintersteckt und so jagt sie ihrer Cousine durch ganz Irland hinterher. Aber noch ahnt sie nicht, auf was für ein Spiel sie sich da eingelassen haben.

Irland, kaum ein anderes Land außer Transsilvanien kann sich rühmen, noch so eine lebendige Verbindung zu seinen mystischen Reichen und Sagen zu haben. So verwundert es auch nicht, dass viele Autoren immer wieder diese Volkssagen und Märchen zum Leben erwecken, so auch die Autorin O.R. Melling. Als Schauplatz benutzt sie das heutige Irland, verwebt es aber mit den Mythen und Legenden um das Elfenreich. Ihre Hauptfiguren sind zwei junge Mädchen, die sich ihrerseits auf die Suche nach dem mystischen Herz Irlands machen und den Leser mit auf eine Reise durch Irland nehmen, sowohl durch das reale als auch durch das mystische - genannt Feenreich. Die Handlung ist recht durchschnittlich, zwei Mädchen auf der Suche nach Abenteuern, gewürzt mit etwas Liebe. Aber Melling hebt sich dennoch etwas von der grauen Masse ab, indem sie ihre Leser in dem Buch durch die Landschaften Irlands, auch Ères genannt, mitnimmt, nicht ohne ihnen am Anfang des Buches eine Karte zur Hand zu geben. Auch findet man ganz zu Anfang einen kleinen Hinweis auf die irischen Quellen, aus denen sie ihre Ideen geschöpft und die sie mit in ihr Werk verflochten hat. Ergänzend findet sich am Ende ein Glossar zur irischen Sprache, die teilweise in dieses Buch einfliest, dort werden sowohl Aussprache als auch eine kurze Erklärung zu den einzelnen Begriffen angegeben.

Wer irische Märchen mag und wie die beiden Hauptfiguren, auch in unserer modernen Zeit, nicht gänzlich den Glauben an diese andere Welt verloren hat, wird sicherlich einige gemütliche Lesestunden mit diesem Buch verbringen können.