John Perry dachte eigentlich daran, nun seinen Lebensabend zu genießen. Gemeinsam mit seiner Frau und seiner Adoptivtochter besitzt er eine kleine Farm und kümmert sich um die Angelegenheiten in seiner Gemeinde. Dies alles wäre ganz normal, wenn John nicht schon achtundachtzig Jahre alt wäre, aussähe wie ein wesentlich jüngerer Mann, seine Frau nicht aus den Genen seiner verstorbenen Frau erschaffen worden wäre und ihr Adoptivkind nicht eigentlich die Tochter von Charles Boutin wäre, der fast dafür gesorgt hätte, dass die Menschheit ausgerottet wurde.

Trotz der Tatsache also, dass John und seine Frau Jane mehrere Schlachten mit bösartigen Außerirdischen überlebten, haben sie beschlossen, nun endlich auf dem Planeten Huckleberry ein normales Leben zu führen. Das ist ihnen allerdings nicht vergönnt: Dank ihrer Erfahrungen wird ihnen von höchster Stelle befohlen, eine neue Kolonie zu leiten, die auf dem Planeten Roanoke angesiedelt werden soll. Doch wie so oft merken sie bald nach ihrer Ansiedlung, dass die Regierung ihnen einen Teil der Wahrheit verschwiegen hat und man sie zu Märtyrern machen möchte. So leicht bringt man aber John und Jane nicht um.

"Die letzte Kolonie" ist zeitlich nach den Romanen "Krieg der Klone" und "Geisterbrigaden" von John Scalzi angesiedelt. Die beiden Hauptpersonen Jane Sagan und John Perry stehen abermals im Mittelpunkt des Interesses und müssen dafür sorgen, dass in einem unerbittlichen Universum ihre Köpfe auf den Schultern bleiben. Wie die vorherigen Teilen zeichnet sich auch dieser Roman besonders durch die bissigen und satirischen Kommentare der Charaktere aus. Spritzig und spannend geschriebene Science-Fiction war selten so zynisch und realistisch wie die Romane von John Scalzi.

Der dritte Teil um die Ereignisse in der Kolonialen Union kann eindeutig mit seinen Vorgängern mithalten. Wer die anderen Romane liebte, wird auch diesen in sein Herz schließen. Politische Verwicklungen, Kampfszenen, Spannung und ein Humor, den man lieben muss, machen dieses Buch zu etwas Besonderem.

Wer "Die letzte Kolonie" kauft, macht garantiert keinen Fehler, denn hier zeigt ein Autor, dass Science-Fiction auch niveauvoll, intelligent und innovativ erzählt werden kann. Grandios!