In der Eingangssequenz dieses Hörbuches klingelt das Handy eines Piloten, der im Tiefflug auf die schwedische Küste zufliegt. Kurz darauf hört man entsetzte, hastige Fragen des Co-Piloten und dann Geräusche eines Absturzes.
Kommissar Wallander wird zum Absturzort gerufen. Zwei bis zur Unkenntlichkeit verbrannte Leichen werden in dem Flugzeugwrack gefunden. Niemand hat etwas gehört oder gesehen, das Flugzeug war auf keinem Radar und nicht registriert. Keine einzige verwendbare Spur ergibt sich.
In der näheren Umgebung befindet sich nur ein altes, heruntergekommenes Haus, in dem ein Mann und seine Freundin wohnen.

Wallander hat wenig Zeit, sich mit diesem Fall zu befassen, geschieht doch unmittelbar darauf ein unfassbarer Doppelmord: zwei harmlose alte Frauen werden in den Trümmern ihres abgebrannten Geschäftshauses gefunden, offensichtlich Opfer einer Art Hinrichtung. Beide Schwestern haben einen Genickschuss erhalten: erste Hinweise auf organisiertes Verbrechen.
Gibt es einen Zusammenhang mit dem Mord an einem Drogendealer, der auf gleiche Weise umkommt?
In der Kürze der Zeit, die Wallander für seine Ermittlungen hat, kommt ihm auch noch sein eher ungeliebter Vater in die Quere: Der alte Mann hat bei einem Ägypten-Aufenthalt versucht, die Pyramiden zu besteigen und wurde von der dortigen Polizei festgenommen. Wallander muss seine letzten Ersparnisse, eigentlich gedacht, um sich ein neues (gebrauchtes) Auto zu kaufen, für eine Reise nach Ägypten ausgeben und holt seinen Vater zurück.
Doch durch eine Assoziation des Aufenthaltes bei den in der Nacht strahlend hell angeleuchteten Pyramiden und den Kriminalfällen zuhause, löst Wallander geschickt und wagemutig sämtliche Mordfälle "in einem Rutsch" auf.


Ich habe noch nie etwas von Mankell gelesen, nur dieses eine Hörspiel wurde mir für eine einsame Autofahrt geschenkt. Ich muss sagen: Meine Hochachtung, auf einer CD, also in recht kurzer Zeit, gleich fünf Tote (zwei im Flugzeug, zwei in einem abgebrannten Haus, ein Drogendealer) und ein Kommissar, dessen Privatleben sich auch noch als hochkomplex und ziemlich deprimierend herausstellt. Dazu eine unfreiwillige Reise nach Ägypten und eine wilde Schießerei.
Das alles spannend und tontechnisch gut serviert. Die Stimme des Kommissars (Heinz Klos) erweist sich als echter Glücksgriff: angenehm und sympathisch, traurig und nachdenklich, wunderbar passend zur Geschichte (und zum angerissenen Privatleben). Effekte sind äußerst spärlich (ein paar sphärisch klingende Tonspielereien) und betonen nur Absätze und Kapitel der Geschichte.

Ein gelungenes Hörspiel, wenn auch die Auflösung völlig überraschend und in allerletzter Minute daherkommt und sehr wenig Zeit für Erläuterungen bleibt.
Ich hätte das ganze Abenteuer lieber auf zwei CDs gehabt, mit ein bisschen mehr Zwischensätzen und Füllseln, um mehr Atmosphäre herauszuarbeiten.

Eins ist diesem Hörbuch aber gelungen: Es macht Lust auf mehr von Wallander, respektive von Mankell, vor allem aber in gedruckter Form!