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Anna ist einundvierzig Jahre alt, Lehrerin und Mutter von zwei Töchtern Anfang zwanzig. Gemeinsam mit Annas Mutter Irene leben alle vier unter einem Dach und verkrachen und vertragen sich täglich aus Neue. Schuld daran ist auch die unterschiedliche Lebenseinstellung der Frauen.
Irene, die zwar Mitte Sechzig ist, zählt sich noch lange nicht zum alten Eisen. Ihr ganzes Leben lang war sie Diva, spielte Theater und lebt nun von gelegentlichen Synchronisationen. Dass sie so langsam Probleme mit dem Herzen hat, verdrängt sie und genießt stattdessen das Leben und die Liebe. Ihre Tochter Anna ist ein ganz anderer Mensch. Bieder und ordentlich sorgt sie sich um die Zukunft ihrer beiden Zwillingstöchter, die schon längst eigene Wege gehen. Lydia lässt Anna zwar noch ein wenig an ihrem Leben teilhaben, doch letztlich ist sie schon eine erwachsene Frau. Nina hingegen hat sich schon längst von ihrer Mutter abgenabelt, macht ihr Studium mehr oder weniger fleißig und lässt keinen Flirt aus.
In diesen Frauenhaushalt gerät Tomasz Gnot. Er ist ein polnischer Schwarzarbeiter, den Irene angestellt hat. Denn sie möchte endlich das Haus renovieren lassen, damit sie es verkaufen und direkt in die Großstadt ziehen kann. Ihre Tochter allerdings ist strikt gegen diesen Plan und auch gegen diesen Tomasz, der sich in alles einmischt und das Leben der vier ganz schön aufmischt.
"Leben, frisch gestrichen" ist ein Roman um vier Frauen aus drei Generationen. Anlässlich der Ereignisse um die Renovierung ihres Hauses brechen alte Wunden auf, neue Probleme entstehen und manche entdeckt sogar die Romantik neu. Auch wenn sich die Inhaltsangabe auf dem Buch erst wie ein lockerleichter Frauenroman anhört, entdeckt man doch beim Lesen der Geschichte einiges an Tiefgang. Als Leser verfolgt man deswegen leicht amüsiert und betroffen die Ereignisse, die sich besonders auf Anna konzentrieren, und liest gebannt den Roman bis zum Schluss.
Eine lockere, teilweise zartbittere, aber niemals zu schwere Urlaubslektüre, die sich lohnt.