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Sein Duft hat Ares angelockt. Und Domenico, der zarte Jüngling, kaum 18 Jahre alt, sieht auch so aus, sanft gewellte schwarze Haare und kristallklare türkise Augen - wie für die Ewigkeit geschaffen. Lange kann sich Ares nicht zurückhalten, denn Domenico wird sein neuer Gefährte gegen die Einsamkeit. Er versenkt die Zähne in seinen Hals und saugt ihn fast leer, um ihm dann von seinem Blut zu geben. Domenicos Körper stirbt und mit dem Vampir-Dasein wird er nur noch schöner.
Ares nimmt ihn mit sich, noch zwei Jahre bleiben sie in der Stadt. Domenico besucht regelmäßig seine kleine Schwester Lilian, sein einziger Trost gegen seine Melancholie und Depressionen, die er schon als Mensch hatte. Doch unter Ares' Führung hat er sich zu einem geschickten Jäger entwickelt und auch seine Fähigkeiten haben sich verbessert; so kann er mühelos Menschen seinen Willen aufzwingen und kontrolliert auch das Wetter. Jedoch macht er nur selten von seinen Fähigkeiten Gebrauch.
Doch plötzlich will Ares die Stadt verlassen und Domenico folgt ihm, warum kann er sich selber nicht recht erklären, denn in dieser Küstenstadt gibt es keine Lilian mehr, die ihn vor seiner Melancholie bewahrt.
Ares dagegen hat einen triftigen Grund, die Stadt zu wechseln. Seit nunmehr vierzehn Jahren trifft er sich einmal im Jahr mit Flora und obwohl sie nun eine eigene kleine Familie hat, kommt sie zu Ares und bittet ihn, aus ihr ebenfalls einen Vampir zu machen, und Ares kommt dieser Bitte nur zu gerne nach.
Domenico billigt dies überhaupt nicht. Zum zweiten Mal hat Ares nun eine Familie zerstört. Ares nimmt sich die Worte Domenicos sehr zu Herzen und verschwindet, während an Domenico die Aufgabe hängen bleibt, aus Flora einen Vampir zu machen.
Was Ares nach seiner Rückkehr nicht über die Lippen bekommt ist, dass Flora weiterhin nicht die Einzige sein wird, mit der er das Bett zu teilen gedenkt. Auch das muss Flora aus Domenicos Mund hören, aber sie ist eine Lebefrau wie Ares, und solange er seine Opfer mit ihr teilt, würde die Welt für sie in Ordnung sein.
Domenico flüchtet sich wieder in seine Einsamkeit; noch immer fällt es ihm schwer, seine Opfer zu töten und so lässt er sie meistens laufen. Ruhe findet er nur auf einem alten Friedhof, in Gesellschaft eines 16-jährigen Geistermädchens. Dort trifft er dann auch Michelle - ebenfalls eine unfreiwillige Vampirin, die sein tot geglaubtes Herz während ihrer Vereinigung plötzlich zum Schlagen bringt, doch am nächsten Morgen ist sie spurlos verschwunden.
Domenico macht sich auf die Suche nach Michelle und verlässt Ares. Doch was wird nun aus Ares - werden sie sich wieder sehen?
Die deutsche Autorin Mary Valgus Kelly hat mit ihrem nur 144 Seiten langen Erstling "Des Teufels schönster Sohn" einen wirklich packenden Anfang für die "Saga der Verfluchten" vorgelegt.
Domenico ist anders als alle anderen Vampire, denn er muss sich einen Sinn für die Ewigkeit noch suchen.
Sie zeigt dabei sehr schön auf, dass Vampire von ihrem früheren Leben geprägt sind und dass es eben auch unter ihnen diese oder jene Sorte gibt. So der vergnügungslustige Ares oder sein großer Gegenpol, der melancholische Domenico, der sich nicht recht mit dem Vampir-Dasein abfinden kann.
Dadurch, dass Mary Valgus Kelly dem Buch ein offenes Ende lässt, wird das Interesse auf den folgenden Band auf sehr raffinierte Weise geweckt.
Die Gestaltung des Buches darf ebenfalls als gelungen bezeichnet werden, das schwarze Cover, auf dem ein Totenkopf prangert; er ist verziert mit allerlei Ornamenten und deutlich sind die langen Eckzähne zu sehen.
Damit ist "Des Teufels schönster Sohn" für einen Erstling wirklich außerordentlich gut gelungen und Vampir-Freunde werden ihren Spaß mit diesem Buch haben. Das Buch versteht es, seinen Leser von der ersten bis zur letzten Seite zu fesseln und ihn ungeduldig auf den zweiten Band warten zu lassen. Mit dem ersten Band hat sie zumindest die Messlatte hoch angelegt und man kann gespannt sein, ob sie diesen Band noch toppen kann.