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"UFC" steht für "Ultimate Fighting Championship" und somit für eine der größten und bekanntesten Mixed Martial Arts-Organisationen der Welt, die auch in Deutschland eine wachsende Fangemeinde genießt. Obwohl in der Vergangenheit heftig kritisiert und diskutiert, reizen besonders der Realismus, die Härte und die Vielfalt der Kämpfe die Zuschauer. Denn im Gegensatz zum Wrestling sind die Kämpfe hier komplett real, kein noch so erbitterter Kampf ist gestellt.
"UFC 79: Nemesis" fand am 29. Dezember 2007 im Mandalay Bay Events Center in Las Vegas statt.
Der letzte UFC PPV des Jahres beginnt mit dem üblichen Gladiatoren-Intro und anschließend hören wir die Stimmen von Wanderlei Silva und Chuck Liddell sowie Georges St. Pierre und Matt Hughes zu ihren Fights.
Mike Goldberg und Joe Rogan begrüßen die Zuschauer in der ausverkauften Halle und geben einen Ausblick auf das Comeback des Iceman Liddell und das Main Event zwischen St. Pierre und Matt Hughes.
Rich Clementi und Melvin Guillard bieten einen Opener, wie man sich ihn nur wünschen konnte: harte Aktionen, schnelle Konter. Daher wäre mehr Matchzeit wünschenswert gewesen, denn jede Sekunde begeistert. Sehenswert ist auch das emotional aufgeladene Aftermatch-Interview der Kontrahenten.
Es folgt eine Promo für UFC 70 mit BJ Penn vs. Joe Stevenson um den Interim UFC Lightweight Title und Gabriel Gonzaga vs. Fabricio Werdum.
Nicht alle Kämpfe sind so gelungen wie der Opener. Der Fight von Eddie Sanchez und Soa Palelei hatte auf einer PPV Card nichts, aber auch gar nichts zu suchen, beide sind schlichtweg schlecht. Die Matchzeit eignet sich höchstens für den Toilettenbesuch. Trotzdem ist dies nur der zweitschlechteste Kampf des Abends.
Nachdem man sie schon mehrmals backstage gesehen hat und ordentlich angeheizt wurde, wird es endlich Zeit für den wohl ersehntesten und wichtigsten Fight, der zwischen Chuck "The Iceman" Liddell und Wanderlei Silva "The Axe Murderer" ausgetragen wird. Sieg oder Niederlage wird über den weiteren Werdegang der jeweiligen Kämpfer entscheiden und dies merkt man dem beeindruckenden Match auch an, das verbissen, actiongeladen, spannend und brutal verläuft. Ganz klar das "Match of the Night".
Nach den Post-Fight-Interviews mit Liddell und Wanderlei und einem kurzen Rückblick auf die Geschichte zwischen St. Pierre und Matt Serra, die einige Differenzen beizulegen haben, beginnt das Main Event, der Interim UFC Welterweight Title Fight.
Serra kann jedoch nicht antreten, da er verletzt ist, und so springt der Kanadier Georges St. Pierre ein. Leider ist der Kampf eher einseitig, was die Spannung aber nur geringfügig mindert, überzeugend ist dieser Fight allemal.
Eine herbe Enttäuschung liefern Dean Lister und Jordan Radev im schlechtesten Kampf des Abends. Ersterer ist zwar auf dem Boden weltklasse, verlegt sich hier aber auf seine kümmerlichen Boxfähigkeiten, was angesichts der Tatsache, dass sein Gegner völlig passiv ist und praktisch gar nichts macht, für den geneigten Zuschauer zur echten Qual wird.
Es folgen glücklicherweise einige grundsolide Kämpfe und schließlich bieten James Irvin und Luiz Cane eine Nummer fürs Kuriositätenkabinett, welche wird natürlich nicht verraten.
Als Bonusmaterial gibt es wieder einen Blick hinter die Kulissen der großen Kampfveranstaltung. Matt Hughes, George St. Pierre, Chuck Liddell und Wanderlei Silva reden dabei nicht nur über ihre Kämpfe, sondern liefern dem Zuschauer einen Einblick in die letzten achtundvierzig Stunden vor einem Kampf. Neben dem englischen Kommentar von Joe Rogan und Mike Goldberg gibt es selbstverständlich auch eine französische Tonspur, auf deutsche Untertitel muss der Zuschauer verzichten. Ton- und Bildqualität sind in Ordnung, das Menü ist simpel, aber übersichtlich.
Fazit:
Bestes UFC-Event der letzten Zeit, in dem die schwächeren Matches zu Beginn durch die beiden fantastischen Fights zum Schluss vergessen gemacht werden konnten und daher eine absolute Kaufempfehlung.