Drachen begeistern die Fantasymaler schon seit Ewigkeiten. Ihnen werden dabei ganz unterschiedliche Charaktere gegeben, wobei der Fantasie keine Grenzen gesetzt sind - oder doch? Bei vielen Malern scheitert es schnell daran, dass sie keine Modelle haben, an denen sie sich orientieren können. Zudem wissen sie nicht, wie sie die einzelnen Partien von Drachen zeichnen sollen. Der erfolgreiche Fantasykünstler Paul Bryn Davies möchte in diesem Buch dem Leser das Zeichnen von Drachen beibringen.

Nach einer Einleitung beginnt der Autor damit, die Materialien vorzustellen, die man seiner Meinung nach benötigt. In diesem Buch wird mit Aquarellfarben gearbeitet. Neben Farben, Pinseln, Papier und einem Zeichenbrett benötigt man noch weiteres Zubehör wie Bleistifte, Pauspapier, Fön, Palette und Wassergefäß. Nachdem die zahlreichen Materialien vorgestellt wurden, geht es mit einigen Techniken weiter. Dabei werden die Techniken Nass-in-Nass, Tüpfeln und das Setzen von Glanzlichtern und Schatten mit Aquarellfarben vorgestellt. Diese werden später ebenso wie die Farbkombinationen auf den folgenden Seiten benötigt, um den Bleistiftzeichnungen Drachenleben einzuhauchen.

Nachdem die Grundlagen erklärt wurden, beginnen die Drachenmotive. Zuerst werden Drachen in verschiedenen Posen dargestellt, und es wird erklärt, worauf man jedes Mal achten muss und woran man sich orientieren kann. Darauf folgen die einzelnen Körperregionen der Drachen. So werden Gesichter, Flügel, Beine, Füße und Schwänze gezeigt, die man für seine Drachen verwenden kann. Darauf folgt das Zeichnen von fantasievollen Hintergründen. Sobald auch diese Dinge erklärt sind, werden zwei komplette Zeichnungen vom weißen Papier bis zum fertigen Bild in vielen Einzelschritten erklärt und vorgestellt.

Beim ersten Durchblättern des Buches fallen einem die zahlreichen Malereien auf, die man darin findet. So wird fast jeder Schritt mit einem Zeichnung dokumentiert, um ihn daran verständlicher zu machen. Außerdem findet man mehrere Zeichnungen, die unabhängig von dem aktuellen Kapitel sind. An deren Rand ist die Entstehungsweise beschrieben, wobei auch aufgezeigt wird, worauf man achten soll und was das Bild besonders macht.

Beginnt man dann das Buch zu lesen, möchte man es bereits bei den Materialien wieder in die Bücherei zurückbringen. Das Buch soll für Anfänger sein - aber ein Anfänger sollte nicht gleich ein halbes Vermögen für die ganzen Utensilien ausgeben müssen, die man für Aquarellmalerei benötigt. Man kann Anfängerbücher auch so gestalten, dass der Leser erst einmal in die Thematik hineinschnuppern kann, bevor er pleite ist.

Die Erklärungen sind gut, eignen sich aber auch nicht für Anfänger, denn es wird davon ausgegangen, dass man die Bleistiftzeichnungen der Drachen ohne Probleme hinbekommt. Über die Führung des Bleistifts oder worauf man dabei achten sollte, wird kein Wort verloren. Stattdessen wird regelmäßig erst bei der Aquarellmalerei eingestiegen. Im Vordergrund stehen dann die gewählten Farben.

Fazit:
Thema verfehlt! Das Buch ist nett, um Bleistift-Fantasymalern die Aquarellmalerei näher zu bringen. Für absolute Anfänger, die sich meist noch nicht mal ganz sicher sind, sind die Materialien zu teuer und einführende Erklärungen fehlen. Da wirken auch die wirklich schönen Zeichnungen des Künstlers eher wie Eigenwerbung und nicht wie Ideengeber.