In der Mythologie werden Feen und Elfen auf unterschiedliche Arten beschrieben. Mal sind sie gut, mal böse, ein anderes Mal sind sie ernst und weise, dann wieder schelmisch und für jeden Schabernack zu haben. Eins haben sie jedoch alle gemein: Egal ob Jung oder Alt, Menschen lieben die Vorstellung der Fabelwesen und viele Künstler versuchen, ihre Phantasien in immer neuen Gemälden darzustellen. Der erfolgreiche Künstler Paul Bryn Davies hat nun ein Buch zum Zeichnen und Malen von Elfen und Feen herausgebracht.

In diesem Buch wird in erster Linie mit Aquarellfarben gearbeitet. So ist es nicht verwunderlich, dass nach der Einleitung erst einmal eine vierseitige Auflistung und Erklärung der benötigten Materialien mit Fotografien folgt. Danach werden die verschiedenen Techniken vorgestellt, die man zum Malen der Bilder nutzen kann. Dazu gehören neben den klassischen Nass-in-Nass und Nass-in-Trocken-Techniken auch die Spritztechnik mit der Zahnbürste, das Tüpfeln und Maskieren. Auch auf die Farbgestaltung wird eingegangen.

Danach wird die Wirkung der Hautfarbe aufgezeigt, bevor es mit dem Zeichnen von Feen losgeht. Unter anderem wird gezeigt, wie man mit einer Fotovorlage ein schönes Fantasybild rund um die Hauptfiguren erstellen und diese in Feen verwandeln kann. Danach geht es weiter mit verschiedenen Körperpartien, die erklärt werden. Dazu zählen zuerst einmal Gesicht und Haare, gefolgt von Händen, Armen, Beinen und Füßen. Darauf folgt der interessanteste, wichtigste, aber auch schwierigste Teil, die Feenflügel und die Feenkleidung.

Zu Bildern gehören auch immer Hinter- und Vordergründe, in denen die Protagonisten in Szene gesetzt werden. Nachdem dies erklärt wurde, findet man zwei große Malprojekte, bei denen in vielen Schritten die Arbeit vom weißen Papier bis zur fertigen Aquarellmalerei dokumentiert ist.
Zur Inspiration findet man im ganzen Buch verteilt immer wieder fertigen Malereien des Künstlers, die dann mit ihren Besonderheiten beschrieben werden.

Elfen und Feen sind wunderbare Fantasymotive, allerdings selbst bei einer blühenden Fantasie für Malanfänger kaum zu malen. Man sollte vorher die Grundlagen der Anatomie kennen und sich an menschlichen Figuren versuchen, so dass man dieses Wissen dann nutzen kann, um Fantasyfiguren zeichnen zu können. Ein empfehlenswertes Buch an dieser Stelle ist Zeichnung der Anatomie für Künstler.

Wenn man von diesem Grundlagenwissen ausgeht, ist es auch nicht weiter tragisch, dass so gut wie gar nicht erklärt wird, wie man zu den fertigen Bleistiftzeichnungen gelangt, die dann übertragen und in Aquarell gemalt werden. Für Anfänger ist dies allerdings eine Hürde, die sie nicht ohne weitere Hilfe meistern können. Für sie wäre auch die Investition für die ganzen Materialien zu viel Geld, da man vielleicht nur einmal ausprobieren möchte. Wenn man allerdings schon einmal die Grundlagen der menschlichen Anatomie beherrscht und ein bisschen Zeichenerfahrung hat, sorgt dieses Buch mit guten Erklärungen und vielen erklärenden Malereien für das richtige Know-How. Die Inspiration kommt bei den vielen fertigen Gemälden auch nicht zu kurz.

Fazit:
Ein gutes Buch, aber nicht geeignet für Anfänger in der Malerei. Kenntnis in menschlicher Anatomie und ein bisschen Übung werden vorausgesetzt.