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Rein in den Geländewagen, runter von der Straße und rauf aufs Gas: "Offroad" verspricht ein rasantes Rennvergnügen auf unbefestigtem Boden.
Die Strecken führen durch Wüsten, Canyons und staubige Gebirgszüge, weiterhin durch Wasser, Wald und Wiese und schließlich auf dem Gletscher in den Sonnenuntergang. 24 verschiedene Strecken wurden auf diesen Geländetypen designt, 18 verschiedene Geländewagen kann man freischalten und zwölf verschiedene Rennvarianten einstellen, unter anderem ein K.O.-Rennen, bei dem nach jeder Runde die beiden letzten Rennteilnehmer ausscheiden, die Expedition, bei der man in einer bestimmten Zeit Gegenstände einsammeln muss, Überholrennen, Slalom, Schadensgrenze und mehr. Bei letzterem Modus kommt ein Schadenmodell zur Geltung, das als "realistisch" angekündigt wird: Der Schaden nimmt prozentual zu, man kann aber Reparaturkästen einsammeln, die diese Prozentzahl wieder reduzieren. Man kann entweder ein schnelles Spiel starten und einfach mal losfahren oder eine Karriere beginnen und sich von den Wüstenstrecken über die Wasserrennen ins eisige Gebirge hocharbeiten. Darüber hinaus gibt es noch die Möglichkeit, Turniere zu fahren, also ein Renn-Event auf mehreren Strecken. Und dann gibt es noch den Arcade-Modus, bei dem man die Rennen aussuchen und Schwierigkeitsgrade und dergleichen selber einstellen kann. Zu Beginn stehen aber jeweils nur die Wüstenstrecken zur Verfügung, was ein wenig schade ist. Das Ganze kann man dann auch zu zweit mittels Splitscreen spielen.
Ja, da will man mal diese Gletscherstrecken austesten, die es laut Angabe auf der Rückseite der DVD-Hülle erstmals in einem Rennspiel gibt, und muss diese Strecken erst freischalten, was eine Weile dauert. Aber gut, das ist nicht ungewöhnlich. Nun ja, und wer gerne auf Gletschern rennen will, sollte sich ohnehin besser ein Snowboard-Spiel anschaffen, da hat man mehr Spaß dran als an den Gletscherstrecken in "Offroad". Denn so besonders sind diese Strecken nicht, man rutscht halt mehr.
Überhaupt macht wenig Spaß an diesem Spiel. Das beginnt mit dem angeblich "bislang unerreicht realistischen Fahrverhalten". Lächerlich, das Fahrverhalten der Rennwagen ist so unrealistisch wie das Schadenmodell in diesem Spiel. In jedem anderen Rennspiel ist ein Auto, dessen Schaden bei hundert Prozent liegt, Fahruntüchtig. Hier fahren die Geländewagen fröhlich weiter, man kann mit einem zu hundert Prozent beschädigten Wagen sogar noch Rennen gewinnen.
Was wurde außerdem versprochen? Ach ja, fein detaillierte Strecken. Der Detailreichtum in einem Spiel ist immer nur so gut wie die Grafik, und die ist hier für ein PS2-Rennspiel aus dem Jahr 2008 mehr als dürftig. Immerhin, die Rennen laufen flüssig, aber ansonsten ist da nicht viel, was "Offroad" von den älteren Rennspielen für die zweite Sony-Konsole abhebt. Die Rennwagen sind lieblos designt, hören sich nicht an wie Geländewagen, vor denen man Respekt haben könnte, da spiegelt sich nicht die Umgebung im Lack, da bleibt kein Dreck kleben, das haben viele andere Rennspiele viel besser gemacht. Es gibt auch keinen sichtbaren grafischen Unterschied zwischen 50 und 60 Hertz, obwohl man das zu Beginn einstellen kann.
Zu den Rennen läuft immer die gleiche Musik, die Auswahl ist sehr begrenzt, irgendwann nimmt man sie nicht mehr wahr. Die verschiedenen Modi sind auch unterschiedlich schwer, bei "Schadensgrenze" sind die Gegner ungleich aggressiver, suchen den Zusammenstoß, es ist schwer, unter der Prozentzahl zu bleiben, die zum Sieg erforderlich ist, und gleichzeitig das Rennen zu gewinnen. Die Karte unten links hilft ein wenig dabei, Reparaturkästen, alternative Strecken und dergleichen zu finden. Die Anzeigen sind dezent in den Ecken und stören nicht, immerhin.
Die Steuerung ist gut. Gesteuert wird wie üblich mit dem linken Stick, ansonsten kann man auswählen, ob man mit dem rechten Stick beschleunigen will oder mit R1. Ersteres funktioniert, hier liegt auf R1 dann die Handbremse, mit L1 kann man schauen, was hinter einem passiert. Die Wagen folgen den Befehlen meistens, gelegentlich verhindert rutschiger Untergrund das.
Da hat sich Entwickler Xplosiv was ganz Besonderes einfallen lassen: Ein Geländewagen-Rennspiel, das nicht nur nichts wirklich Neues bietet, das aber mit einer für heutige PS2-Verhältnisse ausnehmend schlechten Grafik, plumpem Fahrverhalten und einem pseudo-innovativen Schadenmodell aufwartet. Eine gute, intuitive Steuerung allein reicht da nicht. Als PS2-Ersatz für den PS3-Offroad-Kracher "Motorstorm" kann das Spiel auch nicht herhalten und jedes Rallye- oder Snowboard-Spiel macht auf den bei "Offroad" anzutreffenden Landschaftstypen mehr Spaß.