Gesamt |
|
Anspruch | |
Aufmachung | |
Brutalität | |
Gefühl | |
Humor | |
Preis - Leistungs - Verhältnis | |
Spannung | |
Ton | |
Peter hat eigentlich gar nichts dagegen, das Waisenhaus, in dem er aufgewachsen ist, zu verlassen und eine Schiffsreise anzutreten. Immerhin hat man ihn im "Sankt-Norbert-Heim nicht gerade gut behandelt und außerdem wird er begleitet von vier seiner Freunde.
Aber muss es ausgerechnet ein so heruntergekommener Kahn wie die "Niemalsland sein, auf dem er über das Meer schippern muss? Auch die ruppige, unfreundliche Mannschaft trägt nicht gerade dazu bei, Peters Gemüt zu beruhigen.
Als sie jedoch erstmal aus dem Hafen ausgelaufen sind, muss sich der Junge wohl oder übel in seine Situation fügen - er kann nämlich nicht schwimmen. Da ist es gut, dass schon sehr bald zwei Dinge seine Aufmerksamkeit fesseln: Zum einen ist da Molly, die hübsche Diplomatentochter, die sich mit ihrer Gouvernante aus unerfindlichen Gründen ebenfalls auf der "Niemalsland befindet, sowie zum anderen eine gut bewachte Truhe, die ein großes Geheimnis zu verbergen scheint. Als Peter eines Nachts dann auch noch bemerkt, dass Molly sich mit Delphinen unterhalten kann und bekannt wird, dass der gefährliche Pirat Schwarzbart die "Niemalsland verfolgt, ist an eine ruhige Seefahrt nicht mehr zu denken.
Mit "Peter und die Sternenfänger haben Dave Barry und Ridley Pearson eine nicht offizielle Vorgeschichte für einen der berühmtesten Helden der Kinderliteratur geschaffen. Die Rede ist selbstverständlich von Peter Pan, dem Jungen, der nicht erwachsen werden will und der sowohl durch das Bühnenstück als auch durch den Roman von J. M. Barrie - beide Anfang des 19. Jahrhunderts erstmals veröffentlicht - unsterblich geworden ist. Sehr erfreulich ist, dass die beiden Autoren Dave Barry und Ridley Pearson die literarische Vorlage nicht einfach ausschlachten und sich darauf verlassen, allein durch den zugkräftigen Namen der Titelfigur ein großes Publikum zu finden, sondern liebevoll und gekonnt ans Werk gegangen sind. Sowohl stilistisch als auch inhaltlich spricht die Erzählung für sich. Leser - beziehungsweise Hörer - die mit dem Original vertraut sind, werden jedoch feststellen, dass die Handlung in bestimmten Elementen von J. M. Barries ursprünglicher Version abweicht. So erlebt Peter in der vorliegenden Geschichte beispielsweise eine andere Kindheit und seine Reise zu der Insel, die später als "Nimmerland bekannt werden soll, stellt eine völlige Uminterpretation der eigentlichen Erzählung dar.
Die Handlung ist dennoch sehr spannend und dürfte das jugendliche Zielpublikum ansprechen. Da ist es nicht verwunderlich, dass sich der Disney Konzern bereits die Rechte für eine Verfilmung gesichert hat. Auch wenn das Ende von "Peter und die Sternenfänger dann doch recht plötzlich daher kommt und irgendwie nicht so recht überzeugt, fabulieren Barry und Pearson im Großen und Ganzen bunt darauf los und liefern Antworten auf Fragen, die sich viele Freunde des Stoffes bereits gestellt haben: Wie hat Peter Pan tatsächlich Fliegen gelernt? Wann ist er Captain Hook erstmals begegnet? Und wie kam es zur Freundschaft zwischen ihm und Tinker Bell?
Für die rund sechseinhalbstündige Hörbuchversion konnte Oetinger Audio mit Andreas Fröhlich einen erfolgreichen und vielbeschäftigten Sprecher engagieren, der durch seine fantastische Lesung den Hörer sofort in seinen Bann zieht. Der Text wurde für im Vergleich zum Roman zwar leicht gekürzt, Verständnisschwierigkeiten oder Logikfehler entstehen jedoch dadurch keine. Auch mit der Aufmachung der CD-Box hat sich der Verlag Mühe gegeben. Vom Format her erinnert das Hörbuch an eine Videokassette oder, passender, an einen Roman. Auf ein Booklet wurde dafür allerdings verzichtet, so dass man nach detaillierten Hintergrundinformationen vergeblich sucht. Allerdings wurde die Verpackung dazu genutzt, biographische Daten zu den Autoren und dem Sprecher zu liefern.
Insgesamt betrachtet erzählt "Peter und der Sternenfänger jedenfalls eine spannende und abenteuerliche Geschichte, die neue wie alte Fans begeistern dürfte und in der Hörbuchversion rundum überzeugt.