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"Und ich dachte, es sei Liebe", herausgegeben von Sibylle Berg, hatte die Abschiede von Frauen zum Thema. Damit sich die Männer nicht vernachlässigt fühlen, hat sie nun mit "Das wars dann wohl" eine Sammlung von männlichen Abschiedsbriefen herausgebracht.
In ungefähr fünfzig Briefen nehmen Männer Abschied: von Haustieren, Jobs, Partnern oder Partnerinnen, Freunden oder dem Leben.
Da gibt es liebevolle Briefe, verbitterte, hasserfüllte, fassungslose oder sachliche. Genauso vielfältig ist auch die Bandbreite der schreibenden Männer. Berühmte oder nicht-berühmte Männer haben sich hier ihre Gedanken gemacht und sie niedergeschrieben, und der Schmerz über ihre Abschiede eint sie alle.
Den Briefen vorangestellt ist eine kleine Einleitung der Herausgeberin, in der die Situation des Verfassers geschildert wird, so dass der Leser versteht, warum es zu diesem Abschied kommt.
Sybille Berg hat diese Briefe gesammelt und in Kapitel gefasst. Jedem Kapitel sind Texte aus ihrer Feder vorangestellt, diese sind ebenso unterhaltend wie die Briefe und oft mit einem Augenzwinkern geschrieben.
So geht der Leser den Weg der Abschiede von Sachen - oder ungeliebten Menschen -, vom Leben an sich und von der Liebe. Er fühlt mit den Briefschreibern mit, leidet mit ihnen oder atmet gemeinsam mit ihnen auf, wenn dieser Abschied wie die einzig richtige Konsequenz wirkt.
Manche der Briefe sind von so bekannten Personen wie Erich Maria Remarque, Oskar Lafontaine, Lew Tolstoi, Alexander Schmorell oder Friedrich Dürrematt geschrieben, doch die Briefe unbekannter Verfasser stehen kein bisschen hinter diesen zurück. Der Moment des Abschieds macht sie einander ähnlicher.
Dieses Buch bereitet, trotz seines traurigen Themas, dem Leser Freude beim Lesen.
Ganz nebenbei erhalten vielleicht manche Frauen so einen kleinen Anblick in Männerseelen beim Abschied.