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 Töchter des Himmels

Autoren: Amy Tan
Übersetzer: Sabine Lohmann
Verlag: Goldmann Verlag

Cover
Gesamt +++++
Anspruch
Aufmachung
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung


In "Töchter des Himmels" lässt Amy Tan acht Frauen aus Amerika, vier Mütter und deren Töchter, aus ihrem Leben erzählen. Eine wichtige Rolle im Leben dieser Familien spielt die monatliche Mah-Jongg-Runde, die die Eltern der jungen Frauen an einen Tisch bringt. Hier werden Pläne geschmiedet, Finanzen besprochen und vor allem über die Taten der Kinder gelästert. Die Mütter, alle aufgewachsen in China, berichten in acht Episoden von alten Sitten und Bräuchen, von Blutsuppe, die den Lebensgeist wieder wecken kann, von roten Kerzen, deren brennende Flamme das Hochzeitsglück bescheren soll und von der Ungnade, in die man so leicht fällt und wie diese den Lebensweg ändert. Die Töchter stecken dagegen in der heutigen Zeit in ihrem Leben fest, sie berichten von Ehekrisen und Scheidungen, von Müttern, die aus ihnen Wunderkinder machen wollten, vom Verlust des Bruders und der Anstrengung, gegen eine chinesische Mutter und deren Erwartungen kämpfen zu müssen. Schlussendlich kommt es zu einer Familienzusammenführung über Ländergrenzen und Generationen hinweg, die deutlich macht, wie nah sich die vermeintlich entfremdeten Frauen in Wirklichkeit sind.

"Du hast mich einst gefragt,
was ich im Gedächtnis behalten würde.
All dies, und noch viel mehr."


Mit diesen Worten widmet Amy Tan, Tochter einer chinesischen Auswandererfamilie, den Roman ihrer Mutter. Man spürt, wie nahe ihr diese Geschichten gehen, vor allem die der Romanfigur Suyuan Woo, die zwei ihrer Töchter auf der Flucht zurücklassen musste. Ein Schicksal, das dem ihrer Mutter ähnlich war, und vielleicht sind es diese biographischen Momente, die einem dieses Buch so zu Herzen gehen lassen. Man fühlt mit diesen Frauen mit, kann jede Regung nachempfinden und sich so wunderbar in dieses Buch vertiefen. Die angenehm unterhaltsame Schreibweise Amy Tans verhindert, dass man sich in den Personenkonstellationen und Zeitsprüngen verstrickt und den Überblick verliert. Im englischen Original heißt dieser Roman übrigens "The Joy Luck Club", benannt nach dem einmal im Monat stattfindenden Mah-Jongg-Treffen.
Der einzige Kritikpunkt ist die Tatsache, dass das Buch mit 316 Seiten zu kurz geraten ist, da man durch die Episoden nur Einblicke erhält, aber oftmals nicht weiß, wie die Geschichte dieser Frauen nun wirklich endet. Aber dafür gibt es ja weitere Romane aus der Feder von Amy Tan, in die man sich sozusagen als Ersatz vertiefen kann.

Fazit: Auf jeden Fall lesenswert!

Leonie Paltz



Taschenbuch | Erschienen: 01. April 1992 | ISBN: 9783442096480 | Originaltitel: The Joy Luck Club | Preis: 8,50 Euro | 316 Seiten | Sprache: Deutsch

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