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 Das letzte Gefecht

Autoren: Stephen King
Übersetzer: Harro Christensen
Verlag: Bastei Lübbe

Cover
Gesamt +++--
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung


Was tut man, wenn die Welt um einen herum gestorben ist? Wenn die Straßen von Leichen gesäumt sind, der Verwesungsgeruch über der Stadt hängt und man begreift, dass man wohl einer der letzten Menschen ist? Vielleicht sogar der letzte?
Vor diesem Problem stehen die Protagonisten in Kings "Das letzte Gefecht", einem Roman über den Untergang und die Wiedergeburt der Menschheit im Jahre 1980. Die Geschichte beginnt mit einem Unfall: Ein Auto kracht in Texas in eine Tankstelle. Der Fahrer lebt zwar noch einige Momente, doch Frau und Kind auf dem Beifahrersitz befinden sich schon in einem eher unappetitlichen Zustand: Purpurschwarz angeschwollen sitzen sie wohl schon länger tot neben dem Fahrer. Doch es bleibt nicht bei diesen drei Opfern.
Aus einem Labor der amerikanischen Streitkräfte hinausgetragen vernichtet ein Grippevirus die Menschheit. Nur wenige sind immun und stehen nur vor der Aufgabe, einen neuen Weg für sich zu finden. Um sie herum die Überbleibsel des Toten: endlose Autoschlangen, die Waffen der toten Soldaten und eine beinahe menschenleere Welt, die wohl bald von Ratten überschwemmt wird. Und dann gibt es da noch Flagg, eine nur schwer einzuordnende, mysteriöse Figur, die mal im Traum erscheint, mal über die Erde wandelt, um nichts als Furcht zu verbreiten ...

Der Roman ist in zwei Bücher unterteilt: Buch I "Captain Trips" umfasst den Zeitraum vom 16. Juni bis zum 4. Juli 1980, Buch II "An der Grenze" den zwischen dem 5. Juli und dem 6. September 1980. Diese sind in zehn- bis zwanzigseitige Kapitel unterteilt, die nochmal in einzelne Abschnitte gegliedert sind. Dies macht den doch etwas dickeren Roman gut lesbar.

Es gibt viele Romane, die sich mit der Apokalypse beschäftigen, und "Das letzte Gefecht" gehört auf jeden Fall zu den lesenswerten. Stephen King beschreibt seine neue Welt mit einer Intensität, die einen schaudern lässt. Allerdings macht er es einem durch die vielen Sprünge zwischen den Personen manchmal sehr schwer, der Geschichte zu folgen. Die Episoden einiger Sterbender zu erzählen verleiht dem Ganzen zwar Tiefgang, doch wirkt der Roman durch die Fülle an Protagonisten auch schon ohne die nicht Überlebenden verwirrend. Aber das eigentliche Manko ist der schwache Schlussteil. Die Geschichte tröpfelt vor sich hin, als wären dem Autor gegen Ende die Ideen ausgegangen. So wirkt der Showdown am Schluss wie ein gekünstelter Endpunkt, der das Werk einfach nur beenden sollte, ohne dass er es wirklich abrundet.
Dennoch, wer keine Scheu vor eventuellen Albträumen oder seltsamen Gedankengängen bei der nächsten Sommergrippe hat, sollte einen Blick in diesen Roman werfen. Die Charaktere sind gut ausgearbeitet, er liest sich spannend und ist durch das Thema "biologische Kriegsführung" noch immer aktuell.

Leonie Paltz



Softcover | Erschienen: 01. Januar 1985 | ISBN: 9783404281268 | Originaltitel: The Stand | Preis: 12,40 Euro | 763 Seiten | Sprache: Deutsch

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