Nachdem die "Pater Brown"-Reihe des Maritim Verlags durch die Produktion "Der Kopf des Caesar" einen dringend benötigten Aufschwung erlebte, veröffentlichte das Label im Mai 2008 die zwölfte Folge um den ermittelnden Geistlichen: "Die Ehre des Israel Gow".

Eigentlich hatte sich Inspektor Craven ein paar Tage Urlaub genommen, um seinen Freund Pater Brown durch Edinburgh zu führen. Doch dann erhält der Inspektor die Order, seinen Urlaub abzubrechen und umgehend das spurlose Verschwinden des alten Lord Glengyles aus seinem Wohnsitz in einem kleinen schottischen Dorf zu untersuchen. Pater Brown - der wie so oft von Flambeau begleitet wird - stört sich daran keineswegs. Im Gegenteil - er ist sofort bereit, Inspektor Craven bei seinen Ermittlungen zu unterstützen. Schnell gibt es einen Verdächtigen für den vermuteten Mord: den wortkargen und etwas tumben Außenseiter Israel Gow, ein Diener Lord Glengyles. Doch Pater Brown ist sich da nicht so sicher …

Das Schema dieses Hörspielanfangs ist "Pater Brown"-Kennern sicherlich nicht unbekannt: der Pater zu Besuch bei einem Freund oder Bekannten, in dessen Umfeld ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt ein Verbrechen geschieht, das aufzuklären der Geistliche einfach nicht widerstehen kann. Dennoch erweist sich "Die Ehre des Israel Gow" als kurzweilige und unverbraucht wirkende Kriminalgeschichte, die überzeugend in Hörspielform übertragen wurde - auch wenn die Tatsache, dass Pater Brown die Theorien und Überlegungen seiner Freunde und Mit-Ermittelnden scheinbar grundsätzlich widerlegen muss, auf die Dauer an Glaubwürdigkeit verliert. Das Sprecher-Ensemble dieser Produktion bleibt zu loben, was bei Namen wie Volker Brandt, Thomas Karallus, Helmut Krauss, Eckhard Dux und Jens Wawrczeck nicht weiter verwundert - schließlich kann man bei solch professionellen Sprechern von vornherein eine stimmige Zusammenarbeit erwarten. So kann "Die Ehre des Israel Gow" über gut fünfzig Minuten hinweg spannend unterhalten.

Fazit:
"Die Ehre des Israel Gow" setzt den Aufschwung der "Pater Brown"-Hörspiele gelungen fort und lässt hoffen, dass die Reihe aus dem Hause Maritim ihr Tief damit überwunden hat.