Peter öffnet das Gartentor und geht zum nahen Teich. Er besucht seinen Freund, den kleinen Vogel, und wird Zeuge, wie er sich mit der Ente streitet. Beinahe hätten die beiden die Katze übersehen, die sich den kleinen Vogel gerne einverleibt hätte. Peter warnt die Vögel, muss aber ins Haus zurück. Der Großvater schimpft und warnt den Jungen vor dem bösen Wolf, der im nahen Wald sein Unwesen treibt. Und kaum ist Peter verschwunden, erscheint die Bestie und macht Jagd auf Ente, Vogel und Katze.

Hätte Sergej Prokofjew 1936 geahnt, wie oft sein musikalisches Märchen "Peter und der Wolf" aufgeführt, bebildert, vertont und verändert worden wäre, er hätte die Anregung der Leiterin des Moskauer Zentralen Kindertheaters, Natalia Saz, kaum aufgenommen.
Auch Marko Simsa, Erke Duit und Silke Brix versuchen sich an dem weltbekannten Stück. Das Konzertstück, das bereits seit 1992 auf verschiedenen Bühnen in Österreich und Deutschland unzählige Male aufgeführt wurde, zum Anlass nehmend, hat Silke Brix für den Verlag "JUMBO Neue Medien" Illustrationen angefertigt, die in Buchform mit beigelegter CD im Februar 2008 veröffentlicht wurden.
In bewährter Manier findet sich der gesamte Text, den der Erzähler zwischen den Musikelementen vorträgt, zahlreiche Bilder und dank kleinerer Markierungen auch die jeweilige Stelle, die auf der CD jeweils abgespielt, werden sollte, in dem großformatigen Band.

Neu ist an dieser Version nichts. Auch hier wird die kurze Geschichte von Peter, seiner Katze, einem kleinen Vogel und der Ente erzählt, die eines Tages einem gefährlichen Wolf begegnen und ihn durch beherztes Eingreifen Peters schließlich besiegen. Weder die Musik, die von Dirigent Erke Duit und dem Orchester Camerara Wien eingespielt wurde, noch der Text, den Marko Simsa vorliest, sind besser oder schlechter als die vielen Varianten, die jeder wohl einmal gehört hat. Eher schlechter, denn der Vortrag von Simsa ist eher mäßig und kann die Kinder nicht begeistern.
Hört man nur die CD, herrscht also Mittelmaß vor. Zwar ist die Art der Einleitung versiert, die verschiedenen Instrumente, die im Stück jeweils eine wichtige Rolle übernehmen, werden gut eingeführt und das eigentliche Stück ist hörenswert und schwungvoll, doch ist es eben nicht mitreißend oder machtvoll vertont.

Einzige Neuerung sind die Bilder von Silke Brix. Ihre lustigen Bilder der Instrumente, des Orchesters und der Handlung erreichen schließlich doch, was Musik und Text nicht vermögen, sie nehmen die kleinen Zuschauer und Zuhörer gefangen. Idealerweise nimmt man also dieses großformatige Bilderbuch, betrachtet mit den Kindern gemeinsam die Bilder und hört dabei die Musik von Sergej Prokofjew, gespielt von der Camerara Wien.
Da immerhin die Hälfte des Buches den Instrumenten und ihren Rollen gewidmet ist, lernen die Kleinen eine ganze Menge über ein deren Charakter. Die Streichinstrumente sind Peter zugeordnet, das Fagott dem Großvater, die Querflöte dem kleinen Vogel, die Oboe der Ente, die Klarinette der Katze, drei Hörner dem Wolf und die Trompete ist für die drei Jäger gewählt worden und Pauken übernehmen die Gewehrschüsse zum Ende der Geschichte hin.

"Peter und der Wolf" in der Version von Marko Simsa, Silke Brix und Erke Duit ist einen Blick wert. Kann auch die beiliegende CD nicht begeistern, spielt sie doch im Zusammenwirken mit den schönen Bildern eine wichtige Rolle in diesem bekanntesten Stück von Sergej Prokofjew, das seit mehr als siebzig Jahren Groß und Klein begeistert. Dank der Bilder von Silke Brix ist dieses Buch auf jeden Fall empfehlenswert und bietet einen weiteren, hübschen Einblick in dieses wunderschöne musikalische Märchen.