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 Die Wasteland-Saga, Band 1: Staubiges Land

Serie: Die Wasteland-Saga, Band 1
Autoren: Antony Johnston
Herausgeber: Stefan Heitzmann
Illustratoren: Christopher Mitten
Übersetzer: Stefan Pannor
Verlag: eidalon

Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung


Vor hundert Jahren zerstörte eine Katastrophe, genannt "Die große Nässe", die Zivilisation. Seitdem versuchen die Überlebenden sich gegen die Dürre und schreckliche, mutierte Monster, die "Sandfresser", durchzusetzen und neue Städte aufzubauen.
Eine dieser Städte, eine kleine Ansammlung von Menschen und schäbigen Hütten, ist Providence. In diese Stadt verschlägt es Michael, der von den Zivilisationsresten in den Ruinen lebt. Nach einem Angriff von Sandfressern ist er verletzt, jedoch sucht er in Providence keine medizinische Hilfe, sondern Geld. Er bietet einem Händler eine seltsame Maschine an, die er gefunden hat und die in einer alten Sprache spricht. Die Maschine behauptet, ihn nach A-Ree-Yass-I führen zu können, einen mystischen Ort, an dem die Katastrophe, die über die Menschheit kam, den Legenden nach ihren Anfang nahm.
Michael entschließt sich letztlich gegen den Verkauf der rätselhaften Maschine.
Als er die Stadt wieder verlassen will, wird er von seinen Schmerzen übermannt und bricht zusammen. Abi, die Sheriff der Stadt ist, kümmert sich um ihn. Sie hat die seltene Gabe, Menschen heilen zu können, und so heilt sie auch Michaels Wunden. Sie ahnt nicht, was sie damit angerichtet hat.
Kurz darauf wird Providence von Sandfressern angegriffen, die Michaels Spur gefolgt sind. Die Stadt wird vollkommen zerstört, die Einwohner werden ihrer Existenzgrundlage beraubt. Nun müssen sie sich in die nächste Stadt aufmachen, nach Newbegin. Doch auf dem Weg dorthin lauern zahlreiche Gefahren und auch Newbegin selbst scheint kein sicheres Pflaster zu sein.

Das postapokalyptische Thema wird von Antony Johnston und Christopher Mitten nicht neu erfunden, aber dennoch auf ansprechende Weise umgesetzt und mit einigen Anspielungen auf aktuelle politische Ereignisse garniert. Der Plot hat noch einige Schwächen, wirkt teilweise unausgereift und unverständlich, aber die Charaktere und das Worldbuilding sind zweifellos eine große Stärke dieses Comics. Während Michael zum Antihelden mutiert, von dem der Leser unbedingt mehr wissen möchte, ist Abi eine starke Frau, mit der man leicht sympathisieren kann und deren Erfolge und Misserfolge man mit Spannung verfolgt.
Was an den Charakteren stört, ist eher ihre graphische Darstellung. Leider sehen sich viele von ihnen ähnlich, was oftmals für Verwirrung sorgt.
Davon abgesehen jedoch kann man an den Zeichnungen von Christopher Mitten kaum etwas aussetzen. Auf den ersten Blick wirken sie zwar kantig und lieblos, wer jedoch genauer hinsieht, der bemerkt, wie unglaublich atmosphärisch Mittens Zeichnungen wirken, welch beeindruckende Symbiose sie mit dem Plot eingehen und man wird viele wunderbare Details entdecken.
Der Illustrator arbeitet zudem mit vielen Schraffuren und Grautönen, ohne große Kontraste, um den Bildern Tiefe zu verleihen. Außerdem fasziniert Christopher Mitten mit fast schon cineastischen Effekten: Mal fängt er eine Szene aus der Vogelperspektive ein, dann spielt er geschickt mit Lichteffekten und weichen oder besonders scharfen Zeichnungen.

Insgesamt bietet "Staubiges Land" den gelungenen Auftakt einer Serie, der aber noch Luft nach oben lässt. Da in diesem Band viele Fragen aufgeworfen, aber nur wenige beantwortet werden, darf man mit Spannung die Fortsetzung erwarten.

Linda Dannenberg



Hardcover | Erschienen: 01. April 2008 | ISBN: 9783939585282 | Originaltitel: Cities in Dust | Preis: 16,00 Euro | 160 Seiten | Sprache: Deutsch

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