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Wer kennt ihn nicht, den unüberwindbaren Säureabgrund in jedem guten Egoshooter?
Dabei ist es doch so einfach, ihn zu überwinden: Man verbinde mit einem Portal die Wand hinter dem Abgrund, mit der Wand neben sich. Jetzt kann man sich selbst von der Seite sehen. Nun gehe man durch die Wand und siehe da - der Abgrund liegt hinter unserem tapferen Helden.
Das gerade war ein typisches Rätsel aus "Portal", einem neuen Knobelspiel von Valve. Das Spiel basiert auf der bekannten Source-Engine, welche schon "Half-Life 2" zu einer schicken Grafik verholfen hat. Allerdings kann man in "Portal" nirgendwo schießen, jedenfalls nicht direkt. Das ist für den geübten Shooterspieler erfrischend anders. Außerdem gibt es noch eine virtuelle Helferin, die dem Spieler mehr oder weniger hilfreiche Tips gibt und ihn durch seine Tests führt.
Damit wäre die Story des Spiels auch abgehandelt, der Spieler muss lediglich der Reihe nach verschiedene Testräume erfolgreich durchqueren. Es ist offensichtlich, "Portal" ist minimalistisch und sehr fokussiert auf das grundlegende Spielprinzip: das Lösen logischer Rätsel.
Die Rätsel sind abwechslungsreich und werden im Verlauf des Spiels kniffliger. Das Leveldesign ist dahingehend gut gelungen, dass man nie wichtige Dinge übersieht und so seine Zeit wirklich mit Denken und nicht mit Suchen verbringt. Die späteren Levels erfordern allerdings auch gute Reflexe, weil man dort oft im Flug unterwegs ist.
"Portal" ist ausgesprochen motivierend. Das liegt daran, dass man sich nach jedem erfolgreichen Test so unbeschreiblich clever fühlt. Und diesen selbstentwickelten Stolz nutzen die Designer aus, um den Spieler durch den nächsten Test hüpfen zu lassen.
Leider währt der Spaß nur kurz, denn das Spiel dauert nur drei Stunden.
Jedenfalls würde es das, wären da nicht die Fankampagnen.
Das Spiel kommt mit einem Leveleditor daher und so gibt es im Internet mittlerweile mehrere komplette Stories, von Fans erdacht und gebaut. Eine dieser Fankampagnen ("Portal: The Flash Version") hat sogar Sprachausgabe und umfasst vier Stunden Spielzeit.
Bei zwölf Euro im Steam Onlineshop ist die offizielle Kampagne dennoch nicht teurer als ein Kinobesuch.
Insgesamt ist "Portal" ein großartiges Spiel, das besonders durch seine eigene Art und die intelligenten Rätsel heraussticht. Und dafür sind die zwölf Euro definitiv gerechtfertigt! Für diejenigen, die nichts online kaufen möchten, gibt es das Spiel auch für zwanzig Euro im Laden.
Auch Besitzer eines älteren Computers werden nicht außen vor gelassen, denn mit 1.7Ghz Prozessor, 512MB Arbeitsspeicher und einer DirectX8 Grafikkarte ist das Spiel eher genügsam.
Die Fanstories gibt es hier:
http://portalmaps.wecreatestuff.com/
http://www.thinkingwithportals.com/
http://myaperturelabs.com/