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Es dürfte inzwischen - buchstäblich! - Hunderte von Büchern geben, die George LucasÂ’ unsterbliche "Stars Wars"-Saga aus den unterschiedlichsten Blickwinkeln betrachtet, analysiert und weitergesponnen haben - einschließlich des furchteinflößenden Todessterns ... oder? Von wegen! Ausgerechnet die mächtigste jemals vom Imperium erschaffene Waffe wurde bislang schlichtweg links liegengelassen. Ein Fehler, den nun die beiden erfahrenen Genre-Autoren Michael Reaves und Steve Perry auszumerzen versuchen.
Zeitlich bewegt sich "Die Macht des Todessterns" kurz vor den Ereignissen von Episode IV ("Eine neue Hoffnung"). Längst herrscht Krieg in der Galaxis und das Imperium hat alle Hände voll damit zu tun, den aufständischen Rebellen ein für alle Mal das Handwerk zu legen. Schlüssel zum Erfolg soll dabei eine Raumstation sein, deren Ausmaß und Feuerkraft kaum noch mit normalen Maßstäben gemessen werden kann und die hinter vorgehaltener Hand längst ihren Beinamen weg hat: Todesstern.
Um den Bau dieser ultimativen Vernichtungswaffe so zügig wie möglich zu beenden, hat der Imperator den Großmufti Tarkin (im Film dargstellt von Horrorveteran Peter Cushing) mit der Aufsicht des Projektes betraut. Doch es sind nicht nur die gigantomanischen Ausmaße, die Tarkin Probleme bereiten. Trotz aller Geheimhaltung hat nämlich auch die Rebellion Wind von der Erschaffung des Todessterns bekommen und setzt mittels regelmäßiger Anschläge alles daran, dass die größte Vernichtungswaffe aller Zeiten niemals in Betrieb genommen wird. Und ebendiese Rebellen sind es auch, die Tarkin das größte Kopfzerbrechen bereiten - und den Imperator erneut zum Handeln zwingen. Und so schickt er seinen Stellvertreter aus, eine furchteinflößende Gestalt namens Darth Vader ...
Doch nicht nur die Beletage plagen Probleme. Auch in den unteren Rängen machen sich Ängste, Sorgen und Zweifel breit. Wie etwa bei der Cantina-Betreiberin Memah Roothes, die sich in den geheimnisvollen Celot Ratua Dil verliebt, der seinerseits ein zu Unrecht verurteilter Schmuggler ist, der sich unter falschem Namen auf den Todesstern eingeschlichen hat; oder beim Imperialen Mediziner Uli Divini, dessen Patient einen ungewöhnlich hohen Wert der mikroskopischen Midi-Chlorianer besitzt. Zeitgleich überkommen dem Kanonier des Todessternlasers, Tenn Graneet, Zweifel an seinem Posten; Überlegungen, die er sich mit dem Tie-Piloten Villian Dance teilt, der gleichfalls seinen Platz und den eigentlichen Stellenwert des Imperiums zu hinterfragen beginnt. Ob all diesen Individuen die Aussicht auf eine Zukunft beschieden sein wird?
Zwischenzeitlich trifft eine Gefangene an Bord ein: Prinzessin Leia Organa ...
Mit "Die Macht des Todessterns" haben Michael Reaves und Steve Perry ganze Arbeit geleistet. So spannt der Film nicht nur äußerst gekonnt die Brücken zwischen Episode III und IV, sondern ergänzt bekannte Szenen durch den einen oder anderen Zusatz, der dafür sorgen kann, dass man Altbekanntes fortan womöglich aus einem gänzlich neuen Blickwinkel betrachten wird. Gleichfalls gelungen ist die Beschreibung des Mikrokosmos Todesstern, die detailliert, aber niemals langweilig bis ins Herz der Raumstation vordringt und möglicherweise sogar einige - insgeheim gestellte - Fragen des Lesers beantworten kann. Dabei ersparen sich die Autoren glücklicherweise übermäßiges Technobabbel - "Stars Wars"- Novizen werden den beiden dafür dankbar sein, nicht ständig in irgendwelchen Lexika oder auf Webseiten nachschauen zu müssen. Zu guter Letzt sei auch noch auf den wunderbar flüssigen Schreibstil des Duos hingewiesen, welcher von Übersetzer Andreas Kasprzak hervorragend ins Deutsche übertragen wurde.
Wie bereits erwähnt: eine runde Sache, dieses Buch!