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 Die Chroniken des Paladins, Band 2: Das Amulett


Cover
Gesamt +++--
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Gefühl
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung


Nach dem Kampf gegen den bösen Magier Xandor, der schließlich vom Orkkönig Ul’goth niedergestreckt wurde, herrscht vorerst Frieden zwischen den Menschen und den Orks, auch wenn sich beide Seiten misstrauisch gegenüber stehen. Doch nicht alle Orks sind mit der Politik des Friedens einverstanden und so muss sich Ul’goth, der immer noch unter den Wunden des Kampfes leidet, vor Intrigen und Feinden in den eigenen Reihen hüten. Nur durch den Paladin Tharador und dessen Gefährten entkommt er einem Giftanschlag seines Schamanen, doch die Gefahr ist noch nicht gebannt. Ul’goth soll einen Beweis dafür erbringen, dass er ein würdiger Herrscher ist ...

Auch Tharador selbst muss sich vor den Machenschaften eines früheren Freundes in Acht nehmen. Der Krieger Dergeron hat ihm Rache geschworen und setzt alles daran, diese auch zu bekommen. Dafür spinnt er Intrigen, die sich gegen Graf Totenfels richten, der jedoch keinesfalls so einfältig ist, wie Dergeron glaubt.
Währenddessen muss der Paladin eine wichtige Aufgabe erfüllen: Das Buch Karand muss endlich vernichtet werden.


Stephen R. Bellem war nicht nur der erste deutschsprachige Autor, der vom Otherworld-Verlag verlegt wurde, sein Debütroman "Tharador" wurde auch für den Deutschen Phantastikpreis nominiert. "Das Amulett" ist die Fortsetzung dieses Romans aus der Reihe "Die Chroniken des Paladins".

Bellems Romane bewegen sich zwar auf recht ausgetretenen Pfaden - die typischen Tolkienvölker, gewürzt mit Magie, Verrat, Liebe und Hass -, sie stellen aber sehr solide Fantasykost dar. Elfen, Zwerge und Goblins sind größtenteils stereotyp und klischeebelastet, fügen sich jedoch in der Welt, die Bellem erschaffen hat, gut zusammen. Zudem verleiht Ul’goth, als weiser und gutherziger Orkkönig, diesem Volk eine neue Facette.
Tiefgang und Raffinesse wird man hier vergeblich suchen, dafür bekommt der geneigte Leser eine Menge Action serviert. Fans von handfesten Sword-and-Sorcery-Abenteuern werden voll auf ihre Kosten kommen.
Kaum einmal stellt sich Langeweile ein und Bellems ordentlichem und kurzweiligem Stil ist es zu verdanken, dass die Zeilen und Seiten nur so dahinfliegen, wenn man sich erstmal auf die Geschichte eingelassen hat.
Auch ist der Roman nicht immer so geradlinig wie erwartet, es stellt sich hin und wieder eine überraschende Wendung ein und der Autor beweist immerhin so viel Sinn für Realismus, dass auch die Helden nicht immer glimpflich davonkommen, was den Spannungsfaktor erhöht. Trotzdem hätte gerade das Intrigennetz etwas mehr Feinsinn vertragen können, hier wurde Potential verschenkt.

Bellem schafft es noch nicht ganz, wirklich differenzierte und plastische Charaktere zu erschaffen, die glaubhafte Entwicklungen durchmachen. Dennoch fügt er seinen Charakteren, den Guten und den Bösen, einige Graustufen hinzu.
Wer kein Meisterwerk von epischer Breite und mit philosophischem Tiefgang erwartet, sondern einfach ein paar solide geschriebenen und actiongeladenen Questen folgen möchte, dem kann man "Die Chroniken des Paladins" durchaus ans Herz legen, denen man ihren Unterhaltungswert nicht absprechen kann. Innovative und anspruchsvolle Lektüre sollte man allerdings nicht erwarten.

Linda Dannenberg



Taschenbuch | Erschienen: 01. Juni 2008 | ISBN: 9783902607058 | Preis: 9,95 Euro | 432 Seiten | Sprache: Deutsch

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