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Seit einigen Jahren stürmen vermehrt deutschsprachige Lieder die Charts, manche sprechen gar von einer "Neuesten Deutschen Welle".
"Jetzt und Wir" gibt einen Überblick über die deutsche Musiklandschaft, erklärt aber zudem auch noch die Musikgeschichte in Deutschland mit ihrer Entwicklung.
Nach einer Einleitung steigt man direkt im ersten Kapitel ein, das sich mit der Entwicklung von Rocknroll zum deutschen Beat beschäftigt. Im zweiten Kapitel geht es um die weitere Entwicklung vom Krautrock zur NDW-Avantgarde.
Der Neuen Deutschen Welle (NDW), dem größten Phänomen der deutschen Musikgeschichte, widmet sich auch das dritte Kapitel. Hier geht es um die Hochphase der NDW, bevor es im vierten Kapitel um den Einbruch des Erfolgs geht. Zu viele Trittbrettfahrer wollten auf die Welle aufspringen, das führte dazu, dass keiner mehr diese Musik hören wollte. Im fünften Kapitel geht es um das Wieder-Aufleben der deutschsprachigen Musik durch die sogenannte Hamburger Schule, Diskurs-Rock und Deutsch-Rap. Die Kapitel Sechs bis Acht behandeln die neuen deutschen Popbands und ihren Weg an die Spitze, während Kapitel Neun einen Ausblick über kommende Bands gibt. Nach einem Epilog, der einen Blick in die Zukunft wagt, finden sich noch zwei Anhänge: Zum einen eine Liste der zwanzig wichtigsten Bands (nach Meinung der Autoren), zum anderen ein Festival-Guide, wo man im Jahr 2008 die im Buch vorgestellten Bands hören kann.
Das Buch ist für jeden Musikfan sehr interessant, da es nicht nur aktuelle Band vorstellt, sondern auch erläutert, wie die Entwicklung seit den Nachkriegsjahren bis heute aussah. In vielen Zitaten kommen verschiedene Musiker zu Wort, die ihre eigenen Statements zu alten und aktuellen Themen abgeben, wie zum Beispiel der Bedeutung der NDW oder der Quote für deutsche Lieder im Radio.
Die Autoren gehen auf viele Themen, die die Bands betreffen, ein und machen auch vor dem Vorwurf eines "Rechtsrucks" bei Mia - auf Grund des Liedtextes von "Was es ist" - oder anderen Bands nicht Halt. Jedes Mal aus der Luft gegriffen, aber immer gut für negative Artikel.
Die Portraits der einzelnen Bands von "Wir sind Helden" über "Silbermond" und "Juli" hin zu noch unbekannten Bands wie "Virginia Jetzt!" und "Tele" oder "Klee", sind immer informativ und wecken oft das Interesse, sich weiter über diese Band zu informieren. Vielleicht trägt das Buch so dazu bei, ein paar noch unbekannte Bands bekannter zu machen.
Für Leser, die mit Popmusik nichts anfangen können, ist dieses Buch eher uninteressant, da andere Musikrichtungen nur selten angesprochen werden. Für alle, die die Musik der deutschsprachigen Popbands gut finden, ist das Buch aber auf jeden Fall zu empfehlen, da viel Hintergrundwissen geliefert wird.