Rudolf-Günther Böhnke hat sich, nachdem er aus gesundheitlichen Gründen noch vor Vollendung seines sechzigsten Lebensjahres die Leitung der Aachener Mordkommission aufgegeben hat, in dem beschaulichen Örtchen Huppenbroich in der Eifel eine neue Heimat gesucht. Doch auch dort lässt ihm sein früherer Beruf keine Ruhe.

Als der über die Grenzen der Region hinaus bekannte Immobilienmakler Puhlmann in seinem Ferienwohnhaus in der Nordeifel ermordet aufgefunden wird, erwachen in Böhnke seine alten Ermittlungsinstinkte wieder. Gemeinsam mit seinem Freund, dem Aachener Rechtsanwalt Tobias Gründel, der zum Nachlassverwalter des Ermordeten bestimmt wird, versucht der pensionierte Kriminalhauptkommissar den Mord an dem Immobilienmakler aufzuklären.

Ein toller Krimi, der ganz klar zeigt, dass es für niemanden, der seinen Beruf gerne ausübt, leicht ist, seine Stelle an den Nachfolger zu übergeben. Neben den ganz einfachen Ermittlerinstinkten, mit denen ein langjähriger Polizeibeamter ausgestattet ist, sieht man auch ganz deutlich, wie schwer es einem fällt, wirklich in den wohlverdienten Ruhestand zu wechseln. Da kommt doch so ein Mord, der scheinbar geklärt ist, ganz recht.

Dem Autor ist es gelungen, einen sowohl spannenden als auch unterhaltsamen Krimi zu schreiben, den man erst wieder aus der Hand legen kann, wenn man ihn vollständig gelesen hat. Kurt Lehmkuhl hat es geschafft, nicht nur die Spannung von der ersten bis zur letzten Seite deutlich zu steigern, sondern auch durchaus Elemente in das Buch einzubauen, die in genau dieser Form im wirklichen Leben vorkommen. Teilweise ist es einem absolut nicht bewusst, dass man ein Buch liest, sondern man könnte als Leser wirklich mitten in der Handlung stehen.

Die Handlung ist auch in schwierigen Situationen immer durch den absoluten Realitätsbezug des ehemaligen Kriminalhauptkommissars gekennzeichnet. Auch in hektischen und manchmal fast nicht überschaubaren Situationen behält Böhnke die Übersicht. Damit wirkt die ganze Handlung sehr realitätsnah. Dies wird noch dadurch unterstrichen, dass gezeigt wird, wie der ehemalige Polizist mit Alltagsfragen hoffungslos überfordert ist. Allein die Tatsache, dass er nicht allein in der Lage ist, für 5 Personen einen Grillabend zu planen, erfüllt alle Vorurteile, die sich im Laufe der Zeit gegenüber Männern, die sich ausschließlich ihrem Beruf widmen, aufgebaut haben.

Resümee:
Ein sehr bodenständiger Krimi, der nicht nur von der Spannung, sondern insbesondere auch von den handelnden Personen lebt. Der Leser kann alle Situationen nachvollziehen und hat den Eindruck, dass diese Geschichte auch tatsächlich passieren könnte. Alles in allem: eine mehr als nette Krimiunterhaltung für alle passionierten Krimileser.